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man zwei- bis dreimal so viel ebenso starkes Bier erzeugen, als
beim Anbau mit Gerste, weßhalb bei der Cultur und Verwen
dung der Kartoffeln zur Viererzeugung ein beträchtlicher Theil
Ackerland in Ersparung geht und zu anderweitiger Benützung
erübrigt.
2) In ökonomischer Beziehung die Ersparnisse an
Gebäulichkeiten und Raum in den Brauereien, welche die Er
zeugung einer geringern Menge (der Hälfte) Gerstenmalz mit
sich bringt, wobei angenommen wird, daß die Kosten der Kar
toffelmehl- oder Stärkmehlerzeugung durch die der Malzberei-
3) Die Möglichkeit, das Kartoffel-Stärkmehl oder die ge
trockneten entsafteten Kartoffelschnitte vor ihrem Vermahlen zu
Mehl Jahre lang im unveränderten Zustande aufbewahren und
sich auf diese Art wohlfeile Vorräthe für theure Jahre beschaffen
Das Kartoffelmehl wird im lufttrockenen Zustande ange
wendet. Zur Versendung und als Handelswaare, so wie zur
längern Aufbewahrung eignet sich bloß trockenes Stärkmehl.
Bei der sogleichen Verwendung im Drte der Erzeugung kann
jedoch das nasse Stärkmehl Vorzüge vor dem trockenen haben,
weil man sich die Mühe und die Kosten der Trocknung dessel
ben erspart. Es scheint auch, daß das nasse Stärkmehl von dem
Diastas des Gerstenmalzes kräftiger angegriffen und schneller in
Gummi und Zucker umgewandelt wird, wozu der aufgequollene
Zustand, in dem es sich befindet, beitragen mag.
Für die Anwendung zur Biererzeugung muß das Kartoffel-
Stärkmehl sorgfältiger ausgewaschen, die zur Mehlbereitung be
stimmten dünnen Kartoffelschnitte müssen mit Wasser vollkommen
ausgelaugt werden, um beide von dem Kartoffelsafte und von
dem ihnen anklebenden Erdgeruche möglichst zu befreien. In
den letztern darf keine Spur des zur Beförderung der Auslau
gung verwendeten chemischen Agens zurückbleiben.
100 K' nasses, sedimentirtes Stärkmehl enthalten je nach
Umständen 52 bis 66 U lufttrockenes Stärkmehl, welcher Ge
halt bei dem Gebrauche nassen Stärkmehls jedesmal durch einen
Trocknungsversuch erprobt und hiernach die anzuwendende Menge
desselben gegen das trockene bestimmt werden muß.
tung compensirt werden.
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zu können, was mit Gerste nicht in gleichem Grade der Fall
ist H. rc.
Um einen solchen Trocknungsversuch zu machen, wägt man