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in Verwendung ist, kann man das zum Nachguß bestimmte, zum
Kochen erhitzte Wasser vorläufig in den Meischbottich, (welcher
leer war) ablassen und ihn bedecken, um eine zu starke Abküh
lung desselben zu verhindern. Die abfließende klare Würze
wird aber sogleich in die entleerte Braupfanne aufgepumpt, um
sie darin mit Hopfen zu kochen. In diesem Falle ist es hinrei
chend, wenn der. Unterstock nur so groß ist, daß er den Rest
der ersten Würze faßt, um mit dem Nachgußmachen nicht auf
gehalten zu sein, zu welchem Behufe das Nachgußwasser sogleich
nach dem Abfließen der ersten Würze aus dem Meischbottich
in den Seihebottich auf die Treber abgelassen wird. Der Rest
der ersten Würze wird dann gemeinschaftlich mit der abfließenden
zweiten Würze im Braukessel mit Hopfen gekocht, und man kann
so, wenn der Braukessel etwas größer ist, mit zwei Würze-
kochungen fertig werden, mithin Zeit und Brennstoff ersparen.
d) Nach der Decoctionsmethode mit Anwendung
eines Meischbottichs, der zugleich als Seihebottich
dient.
Zu diesem Falle muß, wenn das Gebräue nicht verzögert
werden soll, ein Unterstock angewendet werden, der so groß ist,
daß er die ganze erste Würze faßt. Die angegebenen Duanti-
tätsverhältnisse bleiben dieselben; nur das Verfahren, welches
schon vorn angezeigt wurde, bietet folgende Abweichungen dar:
In den Meischbottich werden 150 U klares, kaltes Wasser
gebracht; 300 K' desselben Wassers erhitzt man im Braukessel
bis zu einer Temperatur von etwa 77° R. und läßt es dann
in den Meischbottich abfließen, wobei mit Rücksicht auf die er
folgende Abkühlung Seitens des Gefäßes das vereinigte Meisch-
wafser eine Temperatur von 50" R. zeigen wird. Zn dasselbe
wird das Malz- und Getreideschrot ausgeschüttet, eingemeischt,
und hierauf so viel, besonders der dicken Meische in den Brau
kessel gebracht, daß darin etwa die Hälfte der Meische vorhan
den ist, in welche, deren Temperatur etwa 45" R. sein wird,
das Kartoffel-Stärkmehl einzurühren ist, was sich sehr leicht zer
theilt, worauf man die Erhitzung unter beständigem Umrühren,
damit sich das Stärkmehl nicht zu Boden setze, bis zum Kochen
der Flüssigkeit fortsetzt. Indem die Temperatur dabei auf 50" R.
und von da auf 60" R. steigt (was man allenfalls durch schwä
chere Heizung absichtlich verlangsamt), erfolgt Auflösung nicht