Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1802 Oktober 10. 
97 
westliche Gegend des Parallels durchgemustert, aber keinen Stern ver 
misst, die östliche stand noch zn tief, und der Dämmerung zu nahe. 
Den kleinen Kometen habe ich am 2. Okt. zuletzt beobachtet. Da 
ich nicht weiss, 
ob Sie vielleicht 
von den Beobb., 
die aber alle nicht 
sehr genau 
sind 
, einigen Gebrauch machen wollen 
, so theile ich sie 
Ihnen hier 
vom 
19. Sept. an wieder mit. 
Zeiten 
Scheint». vR 
Scheint». Dekl. 
Sept. 19 
8 h 30 m 15 s 
255° 33' 12" 
26° 4' 26" 
» 
20 
8 h 6 m 20 s 
255° 49'24" 
26° 52' 35" 
21 
7 h 48 m 4 8 
256° 4'41" 
27° 40' 34" 
55 
23 
8 h 4 m 2 S 
256° 35' 50" 
29° 11' 54" 
55 
24 
8 h 52 ra 38 s 
256° 51' 24" 
29° 52' 39" : : 
55 
25 
8 h 53 m 0 S 
257° 8'27" 
iO 
CO 
o 
o 
CO 
55 
29 
7 h 16 m 20 s 
258° 13' 5" 
33° 6' 7" 
55 
30 
8 h 43 m 38 s 
258° 29' 33" 
33° 42' 56" 
Okt. 
2 
ll h 54 m 30 s 
259° 6' 16" 
34° 51' 23" 
In der letzten uR scheint ein Fehler, der aber vielleicht dem ver 
glichenen Stern zum Theil zuzuschreiben ist. — Ehrenhalber werde 
ich die Bahn nochmal berechnen, obgleich im Grunde kein grosser 
Nutzen davon abzusehen ist. Denn da die Elemente, die ich ohne alle 
Korrektion aus den Beobb. bis zum 13. abgeleitet hatte, noch am 30. 
Sept. 5' bis 6' Fehler geben, so sind schon die Dimensionen der Bahn 
hinreichend genau bestimmt, um den Kometen bei einer künftigen Er 
scheinung wieder erkennen, und seinen diesmaligen Lauf, Abstand von 
Erde und O, Grösse etc. hinreichend beurtheilen zu können, und dies 
ist doch wohl der eigentliche Zweck unserer parabolischen Kometen 
berechnungen. 
Herschel hat die Güte gehabt , mir einen besonderen Abdruck 
seiner Abhandlung „Observations on the two lately discovered celestial 
Bodies“ zuzuschicken. Seine Vergrösserung war 516 Mal. — 4 giebt 
er nun 110£ Meilen im Durchmesser, und sagt, sie sei 31000 mal 
kleiner als 0 (letztere Zahl war mit Tinte so korrigirt). 
Oriani’s Beobb. haben Sie doch nun erhalten? 
Sie haben mir, mein gütiger Freund, durch Ihre Erläuterungen 
und Bemerkungen zu Ihrer Methode die grösste Gefälligkeit erzeigt. 
Meine kleinen Zweifel, Anstösse und Bedenklichkeiten sind nun gehoben, 
und jetzt glaube ich ziemlich in den Geist derselben eingedrungen zu 
sein. Nochmal muss ich es wiederholen, je mehr ich mit dem ganzen 
Gange Ihrer Analyse bekannt werde, je mehr bewundere ich Sie. — 
Was werden Sie, mein theurer Freund, uns noch alles leisten, wenn Sie 
nur Ihre Gesundheit schonen!
	        
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