Vorrede.
V
Jahresfrist herauskommen. War die Zerlegung in zwei Abtheilungen
durch den Umfang des Briefwechsels geboten, so ergab sich die Tren
nung an der gewählten Stelle durch den Inhalt der Briefe, indem die
erste Abtheilung im Wesentlichen astronomische Untersuchungen und
Berechnungen enthält, während die zweite Abtheilung sich vorzugsweise
mit geodätischen Messungen und Berechnungen sowie magnetischen
Untersuchungen beschäftigen wird.
Der Herausgeber hat sich noch über einige Aeusserlichkeiten der
Drucklegung auszusprechen. Um den Umfang des Werkes nicht ohne
inneren Werth zu gross werden zu lassen, ist alles überflüssige Beiwerk
fortgelassen. So sind die fast in denselben Ausdrücken wiederkehrenden
Anrede- und Schlussworte nicht abgedruckt; ebenso sind die voraus
berechneten Ephemeriden der kleinen Planeten und der Kometen fort-
gelassen, da sie zu etwaiger Benutzung aus dem Gauss-Archiv leicht
erbeten werden können. Auch grössere Reihen von Beobachtungen sind
dann nicht zum Abdruck gebracht, wenn sie in gleicher Angabe in einem
anderen veröffentlichten Briefwechsel enthalten sind; einige geringfügige
Abweichungen sind in Anmerkungen angegeben.
Die Daten sind stets am Anfänge der Briefe in der unter Astro
nomen üblichen Anordnung gegeben, um das Auffinden der Briefe zu
erleichtern. Etwaige Ergänzungen der Daten, bei nicht ausgeschriebe
nen oder versehentlich ausgelassenen Worten sind in eckigen Klammern
gedruckt.
Schwieriger als diese Anordnungen war die Entscheidung über die
zu wählende Orthographie. Eine Beibehaltung der Schreibweise der
Originale erschien aus zwei Gründen nicht zweckmässig. Einmal war
die Schreibweise der beiden Briefschreiber sehr verschiedenartig und
hatte sich auch im Laufe der Zeit wesentlich geändert; und dann war
besonders die Schreibweise Olbers’ für unsere Anschauung so veraltet,
dass der Leser sich nur mit Widerstreben in die alterthümliche Wort
form hineinarbeiten und durch sie leicht von dem Inhalte abgelenkt werden
würde. Musste aber die Schreibweise der Originalbriefe verlassen werden,
so durfte nach der Ansicht des Herausgebers nur eine Rechtschreibung
gewählt werden, die sich auch von den Schulvorschriften neuester Zeit
frei hielt. Hoffentlich wird damit Denen genug gethan, die, durch Aeusser
lichkeiten nicht gestört, sich ganz dem Inhalte der Briefe hingeben wollen.
Leider hat der Herausgeber von einer Reihe von empfindlichen Lücken
im Briefwechsel zu berichten. Nachzuweisen ist, dass nicht weniger als
19 Briefe von Gauss an Olbers und 2 Briefe von Olbers an Gauss in
dieser ersten Abtheilung fehlen; von diesen fallen 10 Briefe in die Jahre
1811 und 1812. Da der Inhalt einer Reihe dieser Briefe von besonderer
Bedeutung ist, so liegt die Yermuthung nahe, dass diese Briefe von dem