Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

VI 
Vorrede. 
Empfänger vielleicht ihres Inhaltes wegen einem Freunde mitgetheilt oder 
zu irgend welchen Arbeiten verwandt worden, dadurch aus der sonst sorg 
fältig zusammengesteilten Sammlung erhaltener Briefe entnommen, ver 
legt und verloren gegangen sind. Leider haben alle Nachforschungen nach 
diesen Briefen bisher zu keinem Resultate geführt bis auf 2 Schreiben, die 
von der Kaiserlich Russischen Sternwarte zu Pulkowa in Abschrift zur 
Verfügung gestellt sind. Diese beiden von Gattss an Olbers geschriebe 
nen Briefe — 1806 Januar 3. und 1818 Juni 4. — waren in Bücher 
eingelegt, die mit einem grossen Theile der Olbers’sehen Bibliothek 
seiner Zeit nach Pulkowa verkauft wurden. Die Liste der mit Sicherheit 
als fehlend erwiesenen Briefe ist auf der folgenden Seite zusammengestellt. 
Das Namen- und Sach-Register ist von Herrn Dr. H. Lemke auf- 
gestellt, dem der Herausgeber hierfür und für seine Mitarbeit beim 
Lesen der Korrekturen zu grossem Danke verpflichtet ist. 
Der Herausgeber kann dieses Vorwort nicht schliessen, ohne mit 
herzlicher Verehrung des Mannes zu gedenken, der an den wichtigsten 
Vorarbeiten der Herausgabe mitgewirkt hat. Dem Herausgeber fehlte 
für manche Fragen der unmittelbare dauernde Zusammenhang mit der 
praktischen Astronomie, bis er im Staatsrath Dr. Hermann Romberg, 
leider nur für kurze Zeit, die Kraft zugesellt bekam, welche die ge 
wünschte Verbindung in bester AVeise herstellte. Mit grossem Eifer 
und rastloser Arbeit wusste der hochverehrte Freund anregend und 
auf munternd die manchmal ermüdende Arbeit zu fördern und mit der 
Klarheit seiner Auffassung und dem liebenswürdigen Eingehen in den 
Gedankenkreis der beiden grossen Astronomen die Schönheiten des Brief 
wechsels zu erfassen. Auch als eine schwere, unheilbringende Krank 
heit im November 1897 den liebenswürdigen Gesellschafter zu einem 
Märtyrer im Krankenhause machte, liess seine Arbeitskraft selbst in 
Schmerz und Notli nicht nach, und mit wehmüthiger, treuer Erinnerung 
denkt der Herausgeber an die Stunden, die er am Lager des Freundes 
nahe bis zum Tode im Juli 1898 in eifrigem Gespräche verbringen durfte. 
Möge dieses Buch dazu beitragen, dem treuen Mitarbeiter ein 
bleibendes Andenken zu bewahren. 
Bremen, im November 1899. 
Dr. C. Schilling.
	        
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