)
150 Olbers an Gauss. Bremen, 1803 Mai 5.
Leben Sie wohl, mein bester Freund. Ausgangs Mai oder Anfangs
Juni hoffe ich, wenn nichts Unvorhergesehenes mich hindert, Sie in
Bremen zu sehen.
No. 64. Olliers an Gauss. [&
Bremen, 1803 Mai 5.
Sie haben mir durch Ihr gütiges Versprechen, mich am Ende dieses
Monats oder im Anfang des künftigen zu besuchen, die grösste Freude
gemacht. Der Himmel gebe, dass Ihnen keine unvorhergesehenen Hinder
nisse aufstossen; dann rechne ich sicher auf Ihr Wort. Benzenberg
lässt sich Ihnen recht sehr empfehlen; er ist 8 Tage bei mir gewesen.
Für die verglichenen Beobb. vom 11., 12. und 13. danke ich recht
sehr. Die berechnete Dekl. am 11. ist in Ihrem Briefe 15° 0' 39,4";
ich glaube 15° 0' 59,4" lesen zu müssen.
Hier meine ferneren Beobb., die aber wohl wegen der weniger genau
bestimmten kleinen Sterne auch etwas weniger zuverlässig sein dürfen. 1 )
April 15. 12 h 3 m 34 s
„ 20. 12 h 55 m 28 s
AR
283° 5'41"
283° 26' 56"
„ 24. ll h 50'» 56 s
„ 25. 12 h 16 m 41 s
283° 37' 43"
283° 39' 45"
Dekl.
15° 42' 11" * Hist. Cel.
16° 34' 51" No. 47 Aquilae
nach Bode
17° 14' 47" No. 35 Aquilae
17° 25' 31" No. 35 und *
der Hist. Cel.
Folgende Beobb. vom Kanonikus David zu Prag hat mir Herr
v. Zach geschickt.
[Folgen die Beobb., vergl. M. C., Bd. VII, S. 557.]
Auch Oriani hat die Pallas am 22. März und 1. April beobachtet,
die Beobb. sind noch nicht redncirt.
Im Okt. erhielt Zach einen Ersuch vom Könige von Preussen, die
vorzunehmende 4 ermessung seiner neuacquirirten Länder zu dirigiren.
Zach nahm dies nur unter der Bedingung an, wenn die Messung von
der Art wäre, dass sie wenigstens mit den letzten englischen und fran
zösischen \ ermessungen rivalisiren könne. Der König bewilligte Alles,
was Zach forderte. Da nun diese Vermessung von Bayerns Grenze
bis 4\ estfalen gehen soll, so hat der Herzog von Gotha die übrigen
Kosten übernommen, um damit eine grosse deutsche Gradmessung von
4° Breite und 6° Länge zu verbinden. Zach ist schon in voller Thätig-
keit und misst diesen Sommer recht im Meridian von Seeberg eine Basis
J Vergi. Bd. I, S. 487 und M. C. Bd. VII, Mai 1803, S. 559 f.
Scb.