Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Braunschweig, 1804 September 14. 
1039' j) e ki (in Harding’s Karte etwas zu nördlich) auf. Sowohl 
mit diesem, als mit dem zunächst NWlich davon stehenden Steine 
8. Grösse verglich ich ihn zu wiederholten Malen, woraus sich das 
Resultat ergab 
12. Sept. 10 h 35 m 2 9 M. Z. Al app. 0 0 54'26" 
Dekl. 1°38'15" austr. 
Gestern war es wieder sehr heiter. Der HARDiNö’sche Stern wurde 
sowohl mit eben dem Sterne 9. Grösse als mit einem andern, der in 
Harding’s Karte gleichfalls 9. Grösse angesetzt, aber völlig doppelt so 
hell ist als jener (0° 23' Al, — 2° 12' Dekl.) verglichen. Daraus das 
Resultat 
13. Sept. 9 h 41 m 42 s M. Z. Al 0°45'24" Dekl. 1°50'29" austr. 
Ich bin aber weder mit den vorgestrigen noch mit den gestr. 
Beobb. zufrieden. Das schwache Fernrohr, dessen ich mich noch be 
diene, zeigt Sterne 9. Grösse nur mit Mühe. Wahrscheinlich sehe ich 
die Eintritte davon zu spät und die Austritte zu früh. Daher gebe ich 
auch auf die Dekl. noch weniger als auf die Al. Die Dekl. vom 
13. Sept. ist aus Vergleichung mit den Sternen 
9. 0° 23' — 2° 12' 
8. 0°40' — 2° 184' 
abgeleitet, wobei aber die Ungewissheit über die Grösse des Gesichts 
feldes ihre ganze Wirkung hat; eine Deklinationsvergleichung mit dem 
Sterne 9. Grösse vom 12. misslang ganz, weil beide zu nahe am Mittel 
punkte durchgehen mussten; die Rechnung daraus gab die Dekl. 3' 
grösser. Heute und morgen hoffe ich, sollen die Beobb. schon etwas 
besser ausfallen, wenn der Himmel günstig bleibt. Stünden mir nur 
erst bessere Mittel zu Gebote! 
Mit der grössten Ungeduld sehne ich mich nach einer Reihe von 
Beobb., die hinreichend ist, um nur erst ein rohes Urtheil über die 
wahre Bahn dieses merkwürdigen Sternes zu wagen. Gewiss ist sie 
stark geneigt, und höchst wahrscheinlich auch sehr excentrisch. Letzteres 
schliesse ich daraus, weil es mir bei einer freilich nur flüchtigen Probe 
vorkam, als wollten nicht einmal die Beobb. vom 5. und 8. sich durch 
einen Kreis darstellen lassen. Ich zweifle übrigens nicht, dass sich 
seine Bahn noch diesen Herbst mit hinlänglicher Genauigkeit wird be 
stimmen lassen, um ihn, wenn er perennirt, übers Jahr wieder finden 
zu können. Ja so schlecht meine Hülfsmittel sind, so getraue ich mir 
dies schon bloss mit meinen eigenen Beobb. zu leisten; denn wahrschein 
lich wird er noch sehr lange sichtbar bleiben, und die starke Neigung 
der Bahn wird uns sehr zu statten kommen. Indessen ist es auch der
	        
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