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Olbers an Gauss. Bremen, 1802 April 18.
No. 13.
Olbers an Gauss.
[7
Bremen, 1802 April 18.
In der Hoffnung, dass Sie sich mit Untersuchung der Bahn meines
kleinen sonderbaren Wandelsterns beschäftigen, theile ich Ihnen, ausser
der Reduktion der Beob. vom 13., noch die Beobb. zweier Page mit:
Apr. 13. 8 h 33 m 59 s
14. 8 h 28 m 20 s
” 17. 10 h ll m 35 8
— 13 h 17 m 49 s
182° 25' 43"
182° 18' 28"
181° 56' 25"
181° 55' 40"
16° 24' 35"
16° 39' 15"
17° 22' 5"
17° 23' 30"
Hr. Bode hat mir zwei Meridianbeobb. geschickt:
Mittl. Berliner Zeit
Apr. 11. 10 h 53 m 9 S 182° 40' 25" 15° 55' 24"
12. 10 h 44 m 33 s 182° 33' 23" ....
Hr. v. Zach theilt Ihnen, wie er mir schreibt, seine Beobb. selbst mit.
Pallas ist unerachtet des Vollmondes noch immer sehr gut als Stern
8. Grösse zu sehen, und ich hoffe, die Beobb. noch eine geraume Zeit
fortsetzen zu können.
No. i4. Gauss an Olbers. [7
Braunschweig, 1802 April 20., 6 Uhr Nachm.
Meinen innigsten Dank für Ihre beiden verehrtesten Briefe vom
13. und 18. d. und Ihre Beobb. Ihrer, mir mit jedem Tage merkwür
diger werdenden Pallas. Fahren Sie doch ja fort, mir diese Beobb.
ferner mitzutheilen.
Ich hatte bald nach Empfang Ihrer ersten Beobb. einen Versuch
gemacht, einen Kreis durch die Oerter vom 29. März und 1. Apr. zu
legen, und dasselbe Schicksal gehabt wie Sie, die Bewegung immer zu
schnell zu finden. Eben so ging es mir, als ich am 14. d. die v. Zach’-
schen Beobb. vom 4., 5., 7. Apr. erhielt und mit Ihrer vom 29. März
verbinden wollte. Ich versuchte nach meiner Methode, den Kegelschnitt
durch die Beobb. vom 29. März, 4. und 7. April unabhängig von Hypo
thesen zu bestimmen — und fand sogleich, dass dies bei diesen so
nahen Beobb. ganz unmöglich sei. Ich hielt es also fürs Beste, die
Sache vorerst noch ruhen zu lassen, und erst fernere Beobb. abzuwarten.
\ ielleicht hätte ich dies von neuem nach Empfang Ihres vorletzten
Briefes versucht (den 17. Apr.), wenn mich nicht einige zufällige Ab-