Gauss an Olbers. Göttingen, 1808 Januar 27.
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drücklich geschrieben, und icli liege die beste Hoffnung, dass in dem
Fall, dass dem französischen Kaiser das Verfahren gegen die Universität
selbst nicht bekannt gewesen, sehr viel zu Gunsten derselben aus
gerichtet werden soll. Auch bei dem Intendant Belleville habe ich
Vorstellungen gemacht; ob diese etwas fruchten werden, weiss ich frei
lich nicht.
So gewiss ich kein Bedenken getragen haben würde, mich in der
Verlegenheit in Ermangelung anderer näherer Auswege an Ihre Freund
schaft zu wenden, so muss ich doch [bitten], bei so bewandten Um
ständen — zumal da gewiss von Ihren eigenen nahen Verwandten gegen
wärtig zu Ihnen auch Zuflucht genommen sein wird — mir anzuzeigen,
ob ich die 100 Louisd’or, deren ich also wenigstens für den Augen
blick gar nicht bedürftig bin, sogleich an Sie selbst unmittelbar zu
rückschicken soll, oder ob Sie dieselben hier an Jemand assigniren
wollen, oder ob ich in dem Fall, dass alle Termine wirklich bezahlt
werden müssten, vielleicht an sonst Jemand einen Theil davon Ihrer
künftigen Bestimmung gemäss überliefern soll. Ich für meine Person
werde von der Verlegenheit, in die mich sonst die Einbusse von
1000 Francs setzen könnte, durch meine ungefähr noch ebenso viel be
tragende Forderung an Perthes schon befreit werden, welche auch
bald zahlbar sein wird.
Verzeihen Sie, mein geliebtester Freund, dieses eilige, konfuse
Schreiben. Ich wünschte Sie nur sogleich meinetwegen zu beruhigen.
Den Kometen haben wir seit dein 4. nicht wieder gesehen. Der Druck
meines Werkes geht sehr langsam, leider brauchen die Briefe zwischen
hier und Leipzig sehr viel Zeit. Mein Joseph ist jetzt wieder sehr
wohl; in wenigen Wochen erwartet meine Frau ihre Niederkunft.
No. 201. Olbers an Oauss. [uo
Bremen, 1808 Februar 3.
Allerdings hat unser lieber Hardinh in der ersten Bestürzung mir
Ihre .und seine Verlegenheit wohl etwas zu stark und tragisch geschil
dert. Ich verdiente durchaus nicht, Ihr Freund zu sein, wenn ich nach
so einer Anzeige nicht gleich geeilt hätte, thätig zu sein, ohne erst
Ihre ausdrückliche Aufforderung abzuwarten. Dass alles besser geht,
als ich fürchtete und fürchten musste, ist mir ungemein lieb.
Da Sie das Geld nicht gebrauchen, so bitte ich es mir gefälligst
zurückzuschicken. Es wird sogleich hier wieder zu einem ähnlichen
Zweck, als wozu es doch einmal bestimmt scheint, angewandt werden.