Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Bremen, 1810 November 26. 
Ostern mit meiner Frau Ihnen einen Besuch in Bremen zu machen, 
muss ich nun aufgeben, da ich dafür eine andere Hoffnung habe, im 
nächsten Frühjahr den Verlust meines Louis ersetzt zu sehen. Wie 
geht es denn Ihrem Herrn Schwiegersohn? Ist er jetzt ganz wieder 
hergestellt? 
Sollten Sie durch Ihren Wink in Paris eine nochmalige Verlänge 
rung der Preisfrage veranlassen, so würde ich dadurch einen Grund 
mehr zur Unternehmung der vorhin erwähnten Arbeit haben. Das 
Gelingen meiner gegenwärtigen wird indess die erste Bedingung sein 
müssen. In vierzehn Tagen werde ich darüber im Klaren sein, wenig 
stens in Beziehung auf die bisherigen Beobb.; doppelt neugierig werde 
ich dann auf die demnächstigen sein, wo sich die bei der Konjunktion 
erlittenen Störungen erst in ihrer ganzen Stärke zeigen werden. 
P. S. Vor Schluss dieses Briefes habe ich noch die Integration der 
Störung der Neigung vollendet, die am wenigsten beträchtlich ist. Setze 
ich sie in der ersten Opposition 
1803 zu 
i 34° 37' 47" 
so ist sie 1804 
34° 37' 36" 
1805 
34° 37' 12" 
1807 
34° 37' 25" 
1808 
34° 37' 31" 
1809 
34° 36' 40" 
1811 
34° 35' 5" 
Olbers 
an Gauss. 
Bremen, 1810 November 26. 
Herzlich danke ich Ihnen für Ihr gütiges, freundschaftliches An 
denken und Ihren lieben Brief vom 24. Okt., den Sie mir durch Freund 
Luedek, schickten. V ie sehr ich mich über Ihr häusliches Glück freue, 
brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen. Ungern, sehr ungern habe 
ich mich in der Hoffnung auf Ihren halb und halb versprochenen Be 
such diesen Herbst getäuscht gesehen. Aber freilich auf wenige Tage 
ist die Reise nach Bremen zu weit und beschwerlich. 
Die verdiente Auszeichnung, die der König Ihnen hat widerfahren 
lassen, hat uns allen eine grosse Freude gemacht. Harding wird doch 
wohl noch sobald nicht abreisen? 
Für Ihre interessanten Mittheilungen bin ich Ihnen recht sehr 
verbunden. Die üebereinstimmung der Oppositionen des Mars inner
	        
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