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42 Gauss an Olbers. Braunschweig, 1802 Mai 18.
tafeln mit den von Zach hin und wieder angezeigten Aenderungen der
Epoche und Erdferne, ich lasse aber nicht bloss die <? Gleichung, son
dern auch die in Tafel VIII und X enthaltenen Gleichungen weg, weil
sie doch die Sicherheit des O Orts nicht vergrössern und der Gebrauch
von Tafeln mit doppelten Eingängen bei einer grossen-Anzahl von
OOertern am Ende eine Beschwerlichkeit mehr wird. Schiefe der
Ekliptik habe ich bisher 23° 28' 5,3" gemacht; ein paar Sekunden Aen-
derung so wie jede Aenderung, die auf die Resultate gleich oder
gleichförmig wirkt, hat auf die Bestimmung der Elemente keinen merk
lichen Einfluss; nur solche Aenderungen, die das zweite Differential 1 )
der Länge und Breite merklich afficiren, wirken stark auf die Elemente,
Je mehr wir nun mit jedem Tage über den 9. Hauptplaneten zur
Gewissheit kommen, desto mehr und herzlicher freue ich mich, dass
gerade Sie der Glückliche sind, dem wir diese grosse, auf ewige Zeiten
merkwürdige Entdeckung zu verdanken haben. Möge nun nach einigen
Jahren entweder das Resultat werden, dass Pallas und Ceres einst zu
gleicher Zeit an derselben Stelle waren, und also zweifelsohne vor
her einen Körper ausmachten, oder dass sie bei einer völlig gleichen
Umlaufszeit immer friedlich mit einander um die Sonne wandeln, ge
wandelt haben, und wandeln werden, indem bei dem furchtbaren IS Ceres
allemal wegen der so verschiedenen Mittelpunktsgleichung voraus wäre,
oder was auch sonst immer das Resultat sein mag, so sind dies doch
Phänomene, die nach unseren Kenntnissen einzig in ihrer Art sind, und
von denen sich vor 1^- Jahren kein Mensch das Mindeste hätte träumen
lassen. Wenn wir nach unserem menschlichen Interesse urtheilen wollen,
so würde man wohl das erstere Resultat nicht wünschen. Was für
einen panischen Schrecken, welchen Kampf der Frömmigkeit und des
Unglaubens, Vertheidigung und Anfechtung der Providenz werden wir
nicht entstehen sehen, wenn die Möglichkeit, dass ein Planet zertrüm
mert werden kann, durch ein Faktum bewiesen ist! Was werden die
jenigen sagen, die ihr Lehrgebäude so gern auf die unerschütterliche
Festigkeit des Planetensystems gründen, wenn sie sehen, dass sie auf
Sand gebaut haben, und dass alles dem blinden und zufälligen Spiel
der Naturkräfte übergeben ist! Ich für meinen Theil denke, dass man
sich aller solcher Konsequenzen zu enthalten habe. Es scheint mir
eine fast frevelhafte Y ermessenheit, das, was wir bei unseren beschränkten
Kräften in unserem Raupenstande in der uns umgebenden materiellen
YV eit an Y ollkommenheit oder Unvollkommenheit wahrnehmen oder
wahrzunehmen glauben, zum Maassstabe der ewigen Weisheit machen
) So diiieke ich mich nur aus, um mich kurz verständlich zu machen, denn bei
meiner Methode kommen keine Differentiale vor.