Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

) Dieser Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. 
Sch. 
651 
Gauss an Olbers. Göttingen, 1817 April 28. 
sich so überzeugt hat, dass z wirklich einen angeblichen Werth hat, 
wird es sich der Mühe verlohnen, die Rechnungen in aller Schärfe zu 
führen, die mir sonst für ein sehr kleines z ganz zwecklos scheinen. 
da die I mlaufszeit doch auf mehrere Jahrhunderte ungewiss bleibt. 
Die Berechnung dieser vierten Hypothese ist sehr leicht, wenn man die 
schönen Formeln aus Ihrer Theoria motus dabei braucht, da alle vor 
läufigen Rechnungen bis zur Länge des ft, und der Neigung inkl., schon 
in der ersten Hypothese gemacht sind. Für c könnte man etwa ^ 
annehmen, und nur, wenn z grösser als herauskommt, die BEssEi/sche 
Methode anwenden. 
Der April hat uns viele schöne, heitere Abende gebracht; ich habe 
aber nichts Neues am Himmel gefunden. Ich wünsche, dass Sie oder 
Harding mögen glücklicher gewesen sein. 
N. S. Hrn. Prof. Oltmanns eigene Worte sind: „Voll gerechten 
Zutrauens bitte ich Sie, diesen talentvollen jungen Mann durch ein 
paar Zeilen an Ihren berühmten Freund G-auss in G[öttingen] zu em 
pfehlen, dessen näheren Unterrichts ich ihn wirklich wertli halte.“ 
No. 332. Gauss an Olbers. 1 ) [w 
Göttingen, 1817 April 28. 
Für Ihre beiden lieben Briefe, deren letzten mir Hr. Dirksen 
überbracht hat, sage ich Ihnen den verbindlichsten Dank. Es wird mir 
angenehm sein, wenn ich diesem jungen Mann nützlich sein kann. Es 
wird ihn nur in seinen Hauptstudien etwas zurücksetzen, dass er erst 
noch Schulstudien, namentlich das Latein, womit er noch unbekannt 
ist, nachzuholen hat. 
Unser Freund Tittel ist nunmehr in Paris angelangt, und scheint 
mit seiner dortigen Aufnahme zufrieden zu sein. Gerling kommt nun 
zu meiner grossen Freude in eine bessere Lage; er wird Professor in 
Marburg. 
Wächter hat eine kleine Piece drucken lassen über die ersten 
Gründe der Geometrie, wovon Sie durch Linden au vermuthlich ein 
Exemplar erhalten werden. Obgleich WJachter] in das Wesen der 
Sache mehr eingedrungen ist, als seine Vorgänger, so ist sein Beweis 
doch nicht bündiger als alle anderen. Ich komme immer mehr zu der 
Ueberzeugung, dass die NothWendigkeit unserer Geometrie nicht be 
wiesen werden kann, wenigstens nicht vom menschlichen \ erstände,
	        
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