Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

ß72 Gauss an Olbers. Göttingen. 1817 December 2. 
Heliocentr. 
Geocentr. 
Differenz 
nach Caklini’s 
Länge 
Breite 
Bestimmung der Oppositionen 
III. 
1805 
2,1" 
— 3,8" 
— 3,7" 
+ 3,9" 
IV. 
1807 
4,6" 
— 2,3" 
+ 1,1" 
4,5" 
V. 
1808 
5*0" 
- 16,5": : 
VI. 
1809 
+ 0.7" 
5,1" 
VII. 
1811 
+ 2,4" 
6.6" 
+ 2,9" 
+ 6,0" 
VIII. 
1812 
+ 10,7" 
+ 4,8" 
IX. 
1813 
- 0,7" 
00 
0' 
X. 
1814 
+ 1,8" 
— 1.1" 
XI. 
1816 
— 2,7" 
- 8,5" 
XII. 
1817 
6.5" 
+ 5.0" 
Diese Unterschiede sind uin so unbedeutender, da die Bestimmung 
mehrerer Oppositionen von andern Astronomen, z. B. Carlini, öfters 
von der mehligen mehr abweicht, als die obigen Differenzen betragen. 
Da Vappetit vient en mangeant, so denke ich die Oppositionen II und 
VIII noch einmal aus den Beobb. mit Zuziehung meiner oskulirenden 
Elemente berechnen zu lassen. Auch die Beobachtungen von 1802 
denke ich noch diskutiren zu lassen. Die Längen stimmen jetzt noch 
besser als die Breiten, was nicht zu verwundern ist, da jene heliocen- 
trisch, diese geocentrisch sind. 
Auch ich habe gegen die Richtigkeit von Bohnenberger’s Hypo 
these zur Erklärung der Unterschiede zwischen den Höhenmessungs- 
instrumenten Zweifel. Wäre jene richtig, so müsste eine Drehung des 
ganzen Kreises (dessen Ebene ich nahe vertikal, das Fernrohr nahe 
horizontal denke) um 180° die beiden dem Objektiv nächsten Indices 
etwa 10" verstellen, was ich bei einem angestellten Versuche nicht ge 
funden habe. Inzwischen, um auch diese Bedenklichkeit gehörig zu 
prüfen, habe ich die Klemme jetzt an der entgegengesetzten Seite an 
bringen lassen, und werde eine Reihe Beobb. anstellen, sobald das 
Wetter günstig wird. 
In dem Aufsätze Lindenau's im Jahrbuche 1820, wo er aus seiner 
Nutationsbestimmung mehrere Folgen zieht, sind mehrere sehr arge 
Fehler. In der (ganz falschen) Formel für die Abplattung sind Zähler 
und Nenner nicht einmal homogen. Auch in der von mir angeführten 
Formel ist eine, ich weiss nicht auf welche Weise eingeschlichene Un 
richtigkeit; der Faktor f muss nämlich ausgestrichen werden. Ver 
bessert man alles, so folgt eine Abplattung von etwa -+-J, und um + 
zu erhalten, müsste man die Nutationskonstante =9,1" setzen. Diese 
letztere weicht zwar sehr wenig von dem ab, was Lindenatj durch 
den Nordstern gefunden; inzwischen ist doch nicht viel Gewicht darauf 
zu legen, weil meine Formel
	        
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