Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1817 December 28. 
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So weit der Oberst Mudge. Im Juli meldet Biot der Académie 
den Fortgang seiner Pendelversuche, und dass man nicht die Orkneys, 
sondern eine von den Inseln Schottlands zum Ort der nördlichsten Ob 
servationen gewählt habe. 
Im Sept.-Heft des Philos. Magaz. stellt: „Dr. Olinthus Gregory 
und Kolonei Mudge sind seit wenig Tagen aus den Inseln Shetland 
zurück. Kapitän Colby und Hr. Biot werden dort noch einige Wochen 
bleiben; ersterer um die astronomischen Beobb. mit dem Zen.-Sekt. zu 
beendigen und diese Station mit den vornehmsten Punkten der Triangel 
kette zu verbinden; letzterer um die Phänomene des Nordlichts in diesen 
hohen Breiten zu studiren. Der Dr. Gregory, der zu Balta unter 
60° 45' N. B. den Gang der astronomischen Uhr von Pennington be 
obachtet hatte, ist willens, einige Zeit in Aberdeen zu verweilen, um 
dort den Gang der nämlichen Uhr durch astronomische Beobb. zu unter 
suchen, wozu die schönen Instrumente, die das Marshall-College dieser 
Universität besitzt, gebraucht werden würden.“ 
Arago ist nun längst in England. — Einer mir schriftlich zu 
gekommenen Aeusserung zufolge wollte Pond im künftigen Frühjahr 
nach Frankreich gehen, um die Polliöhe von Dünkirchen mit englischen 
Instrumenten nochmals zu bestimmen. 
Dies ist alles, lieber Gauss, was ich bisher von dieser merkwür 
digen Messung weiss. Ich zweifle gar nicht, dass die hannoversche 
Regierung sich zur Beförderung einer deutschen Meridianmessung willig 
finden werde, um so mehr, da die dabei zu bestimmenden Dreiecke 
künftig einer Vermessung des ganzen Königreichs Hannover zur besten 
Grundlage dienen werden, die doch bald für ein einzuführendes Kataster 
nothwendig werden dürfte. 
Ich bin höchst neugierig auf den Ausgang und die Resultate dieser 
französisch-englischen Gradmessung, die uns noch über manches andere, 
als über die Figur der Erde, belehren wird. — Wie wird Prof. Schu 
macher seine Breiten bestimmen? Mit einem Zen.-Sekt. oder mit einem 
Repetitionskreis? Liesse sich nicht auch die SchumACHER’sclie Meridian 
messung weiter durch Schweden und Norwegen fortsetzen? — Wie und 
wo wird S[chumacher] seine Basis messen? — Ist Zach’s Basismessung 
völlig beendigt? 
Noch wird wohl die V itterung Ihnen nicht erlaubt haben, wieder 
astronomische Beobb. mit Ihrem Kreise anzustellen? So wie hier das 
Wetter gewesen ist, muss das V intersolstitium nicht zu beobachten 
gewesen sein.
	        
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