Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Bremen, 1818 Juni 30.* 
nomen sich darin theilten, und zur Revision von einem oder ein paar 
Tausend Sternen würde ich mich dann gern erbieten, lieber die Juno- 
Störungen muss ich mein Urtheil nodi suspendiren, vorerst lege ich 
noch nicht gar viel Gewicht auf dieses Resultat, da von den sieben 
bisher zu Grunde gelegten Oppositionen einige nur mittelmässig genau 
sind, sich nur auf meine Kreismikrometerbeobb. gründen; begierig bin 
ich aber auf das Resultat, wenn Hr. Nicolai erst alle bisherigen Oppo 
sitionen berechnet haben wird. 
Werden Sie dies Jahr nicht nach Pyrmont gehen? Diesmal inter 
essili mich diese Frage um so mehr, da meine Frau, die, ohne eigent 
lich krank zu sein, doch sehr einer stärkenden Kur bedarf, wahrschein 
lich dahin gehen wird, und dann würde es mir unaussprechlich viel 
wertli sein, wenn sie dort in Ihnen einen Rathgeber fände. Oder gehen 
Sie vielleicht nach Rehburg, so bitte ich um Ihren Rath, ob Sie das 
dasige Bad auch für stärkend halten. Gesetzt auch, dass es an sich 
etwas weniger kräftig wäre, so würde Ihre Anwesenheit Grund genug 
sein, es vorzuziehen. Haben Sie, mein theuerster Freund, doch die 
grosse Güte, mir diese Fragen womöglich mit umgehender Post zu be 
antworten, und falls Sie ins Bad gehen, mir den Tag Ihrer Ankunft 
und die Dauer Ihres Aufenthalts anzuzeigen. Kommt es zu der Bade 
reise meiner Frau, so würde ich sie selbst hinbringen und wieder ab 
holen, und so hoffen können, Sie, bester Olbers, nach so langer Zwischen 
zeit einmal wieder zu umarmen. Könnten Sie es denn nicht möglich 
machen, bald auch einmal nach Göttingen zu kommen und meine Schätze 
von Instrumenten zu besehen? 
No. 355. Olbers an Gaiiss. [w 
Bremen, 1818 Juni 30. 
Es ist mir höchst ärgerlich, dass ich gerade dies Jahr keine Brunnen 
reise projektirt hatte, und auch nun nicht mehr wohl dazu komme, wenig 
stens in den ersten 5—6 W oclien nicht, weil mein Kollege Dr. Albers 
während des Monats Juli in Norderney das ihm wirklich sehr nöthige 
Seebad gebrauchen wird, und wir beide nicht zugleich von hier ab 
wesend sein können. M ie äusserst angenehm würde es mir sonst sein, 
mit Ihrer verehrten Frau Gemahlin eine Saison in Pyrmont oder Reh 
burg zu verleben, und Sie, lieber Gauss, bei der Gelegenheit ein paar 
Tage zu sehen! — Sollte indessen Ihre liebe Frau Rehburg, wo die 
Bäder aber nicht eigentlich stärkend sind, wählen, und Sie dieselbe 
etwa im Anfänge Aug. abholen, so würde ich mein Möglichstes thun,
	        
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