Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Göttingen, 1823 Juli 28. 
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Am Himmel und in der astronomischen Literatur ist mir nichts 
Neues vorgekommen, was Ihre Aufmerksamkeit verdienen könnte. 
Sonst werde ich es für meine Schuldigkeit halten, Ihnen alles, was mir 
während Ihrer Campagne von astronomischen Novitäten bekannt wer 
den sollte, ungesäumt mitzutheilen. 
Dr. Focke, mein Georg und alle Ihre übrigen hiesigen Bekannte 
empfehlen sich Ihnen und Ihrem Hrn. Sohn aufs Gehorsamste und 
Angelegentlichste. Auch ich bitte, letzteren aufs Herzlichste von mir 
zu grüssen. 
No. 478. Gauss an Olbers. 1 ) [223 
Göttingen, 1823 Juli 28. 
Ihren letzten nach Lüneburg adressirten Brief habe ich in Altona 
nachgeschickt erhalten, und ich würde Ihnen noch von dort aus ge 
schrieben haben, wenn ich irgend etwas Positives mitzutheilen gehabt hätte. 
Nachdem ich vom Hamburger Michaelisthurm die Messungen nach Lüne 
burg, Nindorf, Timpenberg, Wilsede und Hohenborn hin vollendet hatte, 
liess ich noch den Hauptmann Müller zum Litberge zurückgehen und 
mir von daher Heliotroplicht schicken in der Hoffnung, dass dieser 
Punkt, welcher mit Wilsede und vielleicht mit Elmhorst zu verbinden 
ist, bei der Fortsetzung nach Westen von Nutzen sein könnte. Da in 
dessen wegen dieser Fortsetzung mir noch immer nichts Offtcielles zu 
gegangen war, so habe ich nach Vollendung der auf den Litberg Be 
zug habenden Messungen die Bückreise angetreten und bin am 21. 
wieder in Göttingen angekommen. In Hannover übergab mir Hr. 
Minister v. Arnswaldt Ihr Memoire an den Bremer Senat mit dem 
Aufträge, solches zu begutachten und einen Kostenanschlag für das 
Projekt zu machen. Da inzwischen Hr. v. Arnswaldt bereits am 21. 
eine Reise nach Paris angetreten hat, von der er erst nach 6 Wochen 
zurückkommen wird, und das von mir Verlangte doch in Hannover bis 
zu seiner Zurückkunft liegen bleiben würde, so ist nicht nöthig, dass 
ich damit zu sehr eile, da offenbar doch aus London unmöglich so früh 
eine Resolution kommen kann, dass im Laufe dieses Jahres sich noch 
etwas vornehmen liesse. 
Die Rekognoscirungen des Hauptrn. Müller haben gezeigt, dass 
in dem schwierigen Terrain zwischen Wilsede und Bremen sich zwar 
einige ziemlich grosse Linien effektuiren lassen, aber keine grossen 
ü Ueber die im Juni und Juli ausgeführten Messungen berichtet Gauss ge 
nauer im Brief No. 175—177 an Schumacher. Gauss war in der Zeit von Ende Juni 
bis Mitte Juli in Altona. Krm.
	        
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