Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

296 Olbers an Gauss. [Bremen, 1824 April 8—10.] 
icli Ihnen nicht zu sagen, allein ich weiss kaum, ob es recht wäre, 
dieselbe mit auf die Wagschale gelegt zu haben. 
Es ist gut, dass ich im vorigen Jahre den Inselsberg und ver 
mittelst der übrigen hessischen Messungen auch taliter qualiter die 
bayrischen und darmstädtischen angeschlossen habe; denn ich erfahre 
zu meiner Verwunderung, dass die hessischen Messungen für dieses 
Jahr ganz eingestellt sind, der Grund ist mir unbekannt. 
So bald ich in dem Fall bin, mich zur Uebernahme der Verbindungs 
messungen bestimmt erklären zu können, werde ich es Ihnen sogleich 
anzeigen. Alle Papiere in Bezug auf die Administration von 1821—1823 
habe ich bereits vor 3 Wochen eingesandt. 
Die mir gütigst übersandten Fascikel Pasquich betreffend habe ich 
zu ihrer Zeit an Encke abgeschickt. Ich wünschte, dass Schumacher 
Pasquich’s eigene Defensionschrift ad acta legte. Seine Berichtigungs 
methoden des Aequatoreals sind zwar meistens weit besser als die von 
Santini, allein die Berechnung der Beobb. macht Pasquich wenig Ehre; 
es ist ganz unvernünftig, zugleich Dekl. und Stunden Winkel mit Kor 
rektionen zu belegen, die beide dem Sinus des Stunden winkeis pro 
portional sind. 
Ich bin neugierig, wie Zach sich bei der Sache benehmen wird. 
Doch vielleicht werde ich dies so bald nicht erfahren, wenn derselbe 
seine bisherige Höflichkeit, mir sein Journal zu schicken, künftig ein 
stellen sollte, da ich mich w r enig geneigt fühle, solches künftig durch 
den Buchhandel zu beziehen. 
In einem Punkte hat doch Schumacher dem Kmeth Unrecht gethan, 
indem er ihm Taubheit gegen seinen eigenen guten Rath vorwirft. In 
der That, wenn man das Datum vergleicht, so sieht man, dass Schu 
machers Rath zu spät kam etwas zu verhüten, was damals schon ge 
schehen w r ar. 
No. 500. Olbers an Gauss. [267 
[Bremen, 1824 April 8—10.] 0 
Abermals schicke ich Ihnen im Auftrag von Schumacher einen 
Brief von Pasquich zur weiteren Beförderung an Encke und durch 
diesen an Bessel. Es geht daraus hervor, dass Pasquich selbst seine 
Entlassung von der Direktion der Sternwarte wünscht, und dass die 
Kabale nur zu verhindern sucht, dass nicht der von Pasquich vor- 
) Dei liier erwähnte Brief Pasquich’s ist von Schumacheb Apr. 6 an Olbers 
übersandt worden. Als Datum ist demnach das obige anzusetzen. Brief No. 499 
und 500 haben sich offenbar gekreuzt, was nach No. 501 auch wahrscheinlich ist. Sch.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.