Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Göttingen, 1824 Mai 8. 
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Klüver würden diese Rücksichten Wegfällen oder minder erheblich sein, 
und ich gebe es daher Ihnen anheim, ob die Kommission geneigt sein 
wird, mir in diesem Sommer diesen jungen Mann beizugeben. Er hat 
sich hier bereits in Behandlung des Heliotrops etwas geübt und wird, 
wenn es die Witterung heute oder morgen erlaubt, sich auch noch 
etwas in telegraphischen Zeichen (geben und lesen) versuchen; dann 
aber ist seine Absicht, sogleich nach Bremen zurückzureisen, wo er 
dann sein l rtheil bei Ihnen erfahren wird. Es würde mir lieb sein, 
wenn im Falle der Bewilligung alle pekuniären Stipulationen bremisclier- 
seits selbst mit ihm ohne meine Intervention abgemacht würden. 
Dass alle solche Kosten, wie etwa Errichtung von Postamenten, 
Pfählen, Gerüsten u. dgl., insofern solche bei ihm vorkämen, von mir 
erstattet werden würden, versteht sich übrigens schon von selbst; wie 
es aber mit den Transportkosten für seine Person zu halten wäre, 
würde erst noch festgesetzt werden müssen, da ich, im Fall ich die 
selben auf meine Rechnung zu übernehmen hätte, erst die Genehmigung 
des Kgl. K[abinets]-Ministeriums darüber einholen könnte. Was bre- 
mischerseits an Diäten ihm bewilligt werden wird, würde die Kom 
mission selbst bestimmen. Da die Stadt Bremen schwerer Geld hat, 
sollte ich glauben, dass er mit Louisd’or per Tag wohl zufrieden sein 
könnte. Ich habe übrigens über diesen Gegenstand gar nicht mit ihm 
gesprochen. 
Im Fall nun obiger Vorschlag den Beifall der Kommission hat. 
bitte ich, mich baldmöglichst zu benachrichtigen, damit ich diese Ant 
wort noch hier erhalten könnte. Da ich in diesem Augenblick noch 
gar keinen bestimmten Plan für die ersten Operationen machen kann, 
sondern darüber erst mit dem Hauptmann Müller mündliche Rück 
sprache nehmen muss, so würde ich demnächst, so bald dies geschehen, 
von Hannover aus Ihnen anzeigen, nach welchem Punkte der p. Klüver 
sich zuerst zu verfügen haben wird. 
Das eine Zeit lang anhaltende schöne Wetter hat mich zu Beobb. 
des Nordsterns in beiden Kulminationen und sowohl direkt als im 
V*) Horizont angereizt. Diese Beobb. sind schon ziemlich zahlreich. 
Gestern stand das Resultat so 
Polhöhe aus der oberen Kulmination 51° 31'47",812, Gewicht 30,1 Beob. 
„ „ „ unteren „ 51 31 47,465, „ 27,4 „ 
Polhöhe 51° 31'47",638, Gewicht 57,4 Beob. 
Korrektion der Dekl. in Sch. H. T. = — 0",173 Gewicht dito. 
Diese Messungen sind aber alle in einer Lage des Kreises gemacht, 9 
9 Das Zeichen für Wasser. Krm.
	        
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