Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Gottingen, 1820 Juli 8. 
19 
die von Pond selbst vermuthete Korrektion -f- 0 S ,2 anbringt, ist der 
Unterschied zuweilen doch grösser, als man erwarten sollte, besonders 
bei Castor, Antares und Fomalhaut. Bei Castor liegt die Ursache viel 
leicht darin, dass Pond den vorher gehenden Stern, Bessel die Mitte 
dieses Doppelsterns beobachtet hat. Sollte bei den sehr niedrig kul- 
minirenden Sternen Antares u. Fomalhaut nicht zuweilen eine Lateral- 
Refraktion stattfinden können? 
Fahren Sie ja fort, mein geliebter Freund, mir von Ihren ferneren, 
mir so interessanten Beobb. Nachricht zu geben. 
No. 888. Ganss an Olbers. [i?6 
Göttingen, 1820 Juli 8. 
Herzlichst danke ich Ihnen für Ihren gütigen Brief und ich eile, 
auf einige Punkte desselben zu antworten. 
Sehnlich wünsche ich, Sie bald einmal, und wo möglich auf eine 
etwas längere Zeit als im vorigen Jahre, wieder zu sehen. Allein noch 
kann ich auch nicht einmal eine Vermuthung darüber wagen, ob es in 
diesem Jahre, und in Verbindung mit meiner Reise nach Holstein, mög 
lich sein wird. Ich fürchte, dass es mir nicht möglich sein wird, die 
Collegia, die ich auch in diesem Sommer zu halten habe, vor jener 
Reise zu vollenden, in welchem Fall ich dann genöthigt sein werde, 
sie nach derselben vollends aus zu lesen. Noch weiss ich aber über 
Zeit und Dauer jener Reise nichts Bestimmtes. 
Meine Bitte die EpAiLLY’schen Dreiecke betreffend gründete sich 
auf meinen Glauben, dass es Ihnen leichter gelingen würde als mir, 
von einem der drei erwähnten Herren, die Sie alle drei persönlich und 
genau kennen, die Mittheilung zu erhalten, zumal da wahrscheinlich 
der Weg am leichtesten dazu führen wird, der von dem officiellen am 
entferntesten ist. Besonders vermuthete ich dies in Beziehung auf Epailly 
selbst, der wie Sie selbst sagen lange in Bremen sich aufgehalten hat, 
und dessen Gefälligkeit mir auch sonst gerühmt ist. Aber sollten Sie 
nicht im Irrthum sein, wenn Sie glauben, dass Epailly längst todt ist? 
Im März 1819 lebte er noch und Hr. Reinke in Hamburg zeigte mir 
damals seine Adresse an, die er durch Hrn. Beautems-Beaupré er 
halten hatte, und die damals war: Rue St. Benoit No. 18, mit der 
Bemerkung, dass es sicherer sei dieser beizufügen „ou au dépôt général 
de la guerre, rue de Vuniversité 11 , weil Epailly häufig in den Departe 
ments abwesend sei, man aber im Dépôt de la guerre allemal seinen 
Aufenthalt wisse. Uebrigens interessirt mich hauptsächlich, nur seine 
2*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.