Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Zeven, 1824 September 3. 
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*) Der Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm. 
sehr nachtheilig auf mein Befinden, welches sonst die letzten Tage 
ziemlich gut gewesen war, so dass ich den Weg von Gnarrenburg 
¡nach] Brillit, 1 Stunde weit, ein paar Mal zu Fuss zurückgelegt habe. 
Hoffentlich wird jedoch diese Hitze nicht von langer Dauer sein 
können. 
Der Fehler der Winkelsumme in dem Dreieck Bremen, Brillit, 
Garlste scheint etwa 0",5 zu sein; genau kann ich es noch nicht an 
geben, da die Bremer Messungen noch nicht definitiv ausgeglichen sind. 
No. 528. Gauss an Olbers. 1 ) [249 
Zeven, 1824 September 3. 
Herzlichen Dank für Ihren gütigen Brief vom 31. Aug., der [sich] 
mit dem meinigen gekreuzt hat. Es scheint nach jenem, dass Hr. Bau 
mann Ihnen meine telegraphisch von Brillit gegebene Anzeige meines 
Abganges hierher nicht mitgetheilt hatte. 
Hier geht es so schlecht wie möglich. Bei dem schönsten Wetter 
habe ich noch so gut wie gar nichts ausgerichtet. Hr. Baumann hat 
noch gar kein Licht hergeschickt; gestern war in der Richtung von 
Brillit der Moordampf so stark, dass auch von daher gar kein Licht ge 
kommen ist. Vor Bremen schien er weniger stark zu liegen, daher 
ich vermuthe, dass Hr. Baumann noch immer die Richtung nicht hat 
treffen oder sich mit der doppelten Reflexion nicht hat helfen können. 
Bisher ist er den ganzen Nachmittag durch Heliotroplicht von hieraus 
aufgefordert, allein dies kann nun nicht länger fortdauern, da ich auf 
die bisherige Art gar nichts mehr observiren könnte; ich habe daher 
heute meinen Sohn mit dem Heliotrop zum Steinberge geschickt, um 
wenigstens den einen Winkel Steinberg—Wilsede messen zu können. 
Was aber, wenn der Moordampf noch mehr überhand nimmt, daraus 
werden will, sehe ich noch nicht ab. Alles, was bisher hier geschehen 
ist, besteht in der Messung der Zenithdistanzen von Wilsede und 
Brillit. — Dazu kommt nun die grässliche Hitze. Am Dienstag und 
Mittwoch war ihre Wirkung so, dass ich befürchtete, gar nicht mehr 
observiren zu können; gestern war es etwas erträglicher, obwohl, wie 
ich schon oben erinnert habe, mein Ersteigen des Thurms völlig um 
sonst war. — 
Sie sehen also, dass ich gar keine Aussicht habe, vor dem 6. oder
	        
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