Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

34g Olbers an Gauss. Bremen, 1824 September 80. 
fürchtet hatte, finde ich viel besser, als ich erwartete. Auch mit 
meinem Befinden geht es gut. Es scheint, dass die Landluft mir vor 
züglich gut zuschlägt. Nur wird es schon gar zu kalt, und besonders 
meine beiden noch übrigen Standpunkte werden mir, wenn die Kälte 
so fortschreitet wie gestern, wenig behagen, da ich in meiner Equipi- 
rung zum Schutz gegen die Kälte fast gar nicht eingerichtet bin. 
Mein Sohn beharrt bei seinem Entschluss; ein Brief an den 
G[eneral]-F[eld]-Z[eugmeister] v. der Decken geht mit diesem zugleich 
nach Tostedt. 
Nach der Zeitungsnachricht, die mir vorgestern in Zeven in die 
Hände fiel, dass das Departement der Medicinal-Angelegenheiten von 
dem des Kultus in B[erlin] getrennt sei, bleibt mir nun wohl wenig 
Hoffnung, dass auf jenem Wege eine Abänderung meiner äusseren 
Lage erfolgen könne. 
no. 535. Olbers an Gauss. [284 
Bremen, 1824 September 30. 
Auch Ihren letzten gütigen Brief von Apensen, den 27. Sept, habe 
ich richtig erhalten. Ich freue mich, dass Ihre Gesundheit sich so gut 
erhält, und jetzt das schöne Wetter das Ende Ihrer diesjährigen Cam 
pagne begünstigt, 
Ganz vorzüglich habe ich mich aber in warmer Theilnahme über 
die guten Nachrichten von dem Befinden Ihrer liebenswürdigen Gattin 
gefreut. Auch Harding schreibt mir: „Mit der Gesundheit der Frau 
Hofräthin Gauss scheint es sich merklich zu bessern. Sie geht schon 
wieder ohne Unterstützung munter und rasch in die Stadt, auch ihre 
Stimme ist wieder laut und stark.“ 
Einliegenden Brief habe ich für Sie erhalten. 
Reichenbach in München ist am 12. Sept. 3mal von einem schlag 
artigen Zufall befallen; da aber bis zum 15. kein Anfall wieder ein 
trat, so hoffe man die Erhaltung des trefflichen Künstlers. 
Oltmanns ist ordentlicher Professor der Angewandten Mathematik 
in Berlin geworden. 
Zu dem nun fest gewordenen Entschlüsse Ihres Hrn. Sohnes bitte 
ich demselben auch meinen herzlichsten Glückwunsch abzustatten. 
Am 23. Sept, war kein Licht aus Dr. PaveNstedt’s Haus zu sehen, 
auch lag die Gegend des Steinbergs im Schatten. Am 24. wurden Sie 
nicht um Licht gebeten, weil Bürgerkonvent war und die Personen,
	        
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