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Olbers an Gauss. Bremen. 1820 August 17.
Bedeckung der Plejaden vom Monde 1 )
d. 29. Aug. 1820.
Bremer wahre Zeit.
Merope geht auf 8 h 41 IU 21 s , oder
Eintritt Merope 8 h 39 m ,9
„ P. 9 10,3
„ Alcyone 9 h ll m 3 S
Austritt Merope 9 23,5
Eintritt 5 9 32,2
„ Atlas 9 37,5
„ Pleione 9 41,9
wegen d. Refraktion 3 m 42 s früher.
Austritt p. 9 h 43 m ,5
Alcyone 9 h 47 m 36 s
Eintr.
7. 8.
10
13,2
Austr.
5.
10
12,2
5?
Atlas
10
28,5
??
Pleione 10
31,2
Austr.
7. 8.
10
43,6
Wenn Sie mich noch auf etwas bei der Sonnenfinsterniss besonders
zu Beobachtendes aufmerksam zu machen haben, so bitte ich, es mir
gefälligst zu melden.
Prof. Struve und Walbeck werden wahrscheinlich bei Ihnen gewesen
sein. Sie hatten auch mir Hoffnung zu einem Besuche gemacht, haben
aber wahrscheinlich ihre Reise nach München beschleunigt, um Reichen
bach nicht zu verfehlen. Auch dies wird eine sehr interessante und
sehr wichtige Gradmessung werden. — Mit Vergnügen habe ich ge
sehen, dass Struve sich auf solche astronomische Gegenstände bei seinen
Beobb. bisher beschränkt, für die seine Werkzeuge und die Lage seiner
Sternwarte am besten geeignet sind, nämlich die Al der nördlichen
Sterne und die Doppelsterne. — Seine Vermuthung, dass die beiden
Sterne von y Yirginis ehemals, nämlich zu Bradley’s und Tob. Mayer's
Zeiten, beträchtlich weiter von einander abgestanden hätten als jetzt,
finde ich nicht bestätigt. Struyck hat schon die ÜASSiNi’sche Beob.
der Bedeckung dieses Doppelsterns berechnet, und findet für 1720 den
Abstand beider Sterne 4"|, den Struve 3"f gefunden hat. Es scheint
überhaupt, dass diejenigen Doppelsterne, wo beide Sterne fast gleiches
und beide beträchtliches Licht haben, auch schon ehemals mit nicht-
achromatischen Fernrohren von mässiger Länge ganz wohl zu erkennen
waren.
Sollten Sie etwas aus Paris haben wollen, so kann ich es Ihnen
jetzt besorgen, weil einer meiner Freunde, Hr. Dr. Albers, in Paris ist.
Erfreuen Sie mich bald wieder, lieber Gauss, mit Ihren so lehr
reichen und interessanten Nachrichten von Ihren Instrumenten und
Ihren Beobb.
9 Vergi, den folgenden Brief Olbeks’ an Gauss. Krm.