Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1825 Januar 28. 
369 
Nach Prof. Schumacher das Altonaer Bar. 
über dem Spiegel der Ostsee 20,26 
Mein Garten über dem Spiegel der See 4,60 Toisen 
oder 27,6 Par. Fuss 
Nun ist nach Treviranus’ Nivellement mein 
Garten wenigstens 25 Bremer oder 
22{- Pariser Fuss über dem 0 Punkt der 
Weser . . 22,25 
Gefälle der Weser bis zur Nordsee ... 5,35 Par. Fuss 
Nimmt man aber gar nach Ihren Messungen 12,2 Toisen zwischen 
Altona und Bremen, so würde der Nullpunkt der Weser noch etwas 
unter dem Spiegel der Ostsee liegen. Ich muss erwarten, wie sich 
dies künftig aufklären wird. Vielleicht lässt sich die Höhe des Knopfs 
vom Domthurm über der Weser unmittelbar messen, wenn Sie uns 
künftigen Sommer hier wieder mit Ihrer Gegenwart erfreuen. 
M ollen Sie mir nicht auch gelegentlich gütigst anzeigen, ob Sie 
voriges Jahr mit Klüver zufrieden gewesen sind und ihn wieder als 
Gehülfen annehmen wollen? 
Noch habe ich mich eines Auftrages von Hrn. Baumann zu ent 
ledigen. Er bat mich, wie er von hier ging, doch bei Ihnen zu inter- 
cediren, dass Sie ihn doch auch künftiges Jahr bei Ihrem Messungs- 
Geschäft, aber mit Diäten, anstellen möchten. 
Allerdings hat das Missglücken des Berliner Projekts dort eine 
grosse Bestürzung erregt. Vom Prof. Dirksen erhielt ich, aufs Ge 
lindeste ausgedrückt, einen etwas empfindlichen Brief. 1 ) Er fordert 
gewissermaassen Rechenschaft, wie ich ihm unter dem 15. Nov. vorigen 
Jahres habe melden können, Sie hätten die hannoverschen Anerbietungen 
abgelehnt. Er kann es gar nicht begreifen, wie Sie den Ruf nach 
B[erlin] abschlagen konnten, da man willig war, Ihnen noch mehr zu 
geben, als Sie selbst vorher gefordert hatten. Er glaubt deswegen, 
dass vielleicht der Antrag nicht in seiner ursprünglichen Form an Sie 
gelangt sei, u. s. w. Er verlangt, ich soll ihm wo möglich die Ihnen 
vorgelegten Bedingungen und alle übrigen mir bekannten Notizen mit 
umgehender Post im Vertrauen mittheilen, damit er in den Stand ge 
setzt werden möge, „eines Theils einem Manne, an welchem ich einen 
„so grossen Tlieil des wissenschaftlichen Ruhmes unseres deutschen 
„Vaterlandes geknüpft achte, bei seinen zahlreichen Verehrern allhier, 
x ) Abgedruckt unter No. 17 im Briefwechsel A. v. Humboldt-Gauss, ferner auch 
im Anhang zu diesem Bande. Krm. 
Olbers. II, 2. 
24
	        
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