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Olbers an Gauss. Bremen, 1825 Januar 28.
„zu denen, ausser dem Prinzen August, Chef der Königl. Artillerie, die
„sämmtliclien Mitglieder des Ministeriums, der Akademie der Wissen
schaften und der Universität unbedingt zu rechnen sind, die ihm ge
bührende Rechtfertigung zu verschaffen, anderen Theils ein in der
„Sache selbst etwa obwaltendes Missverständnis gehörigen Ortes zur
„Sprache zu bringen.“ — Ich habe ihm sogleich geantwortet, Sie hätten
wirklich damals, im November, die Ihnen von Hannover aus bedingungs
weise angebotene Zulage ausgeschlagen, nochmals aber habe man ganz
freiwillig und ohne Anlass von Ihrer Seite von Hannover und London
aus Ihre Lage in Göttingen so verbessert, dass Sie es nun für Pflicht der
Dankbarkeit gehalten hätten, dort zu bleiben und eine, wenn gleich
in pekuniärer Hinsicht vortheilhaftere und übrigens angenehmere Stelle
in B[erlin] aufzuopfern. Von den eigentlichen Ihnen vorgelegten Be
dingungen des Antrags von Berlin sei ich zwar so wenig, als von den
hannoverschen Bewilligungen unterrichtet, nach dem aber, was er,
Dirksen, mir von diesen Bedingungen meldete, möchte ich doch
glauben, dass Ihnen der Antrag mit allen seinen Vortheilen bekannt
geworden sei.
Im neuesten Bande der Conn. d. T. ist eine grosse Abhandlung von
Poisson: Sur la prohabilite des resultats moyens des observations, die
Sie vielleicht interessiren wird.
Zach hat in einem der neuesten Bände der Corr. Astron. einen
lächerlichen Fehler begangen. Vier alte Finsternisse sind nach dem
römischen Kalender angegeben. Nachdem er sehr umständlich mit vor
nehmer Gravität gelehrt hat, wie man die römischen Kalender-Angaben
auf unsere Art, die Tage der Monate zu zählen, bringen müsse, redu-
cirt er selbst alle 4 Daten völlig unrichtig und wundert sich dann,
dass an den von ihm gefundenen Tagen keine Finsterniss stattfinden
könne. — Wie würde Zach, wenn einer von seinen Gegnern einen
solchen Fehler, den man kaum einem Tertianer verzeihen kann, be
gangen hätte, triumphirt haben.
Von Rümker habe ich endlich wieder einen kleinen Brief vom
28. Juli 1824 erhalten. Er lebt noch in seiner Verbannung, wie er
es nennt, 6 Meilen von Paramatta. Am 14. Juli hatte er einen Ko
meten 1 ) im Sextanten entdeckt, den er am 28., doch schon abnehmend,
im Löwen noch beobachtete. Die Beobachtungen dieses Kometen, den
wir in Europa nicht gesehen haben, will er erst künftig schicken.
Entschuldigen Sie die sonderbare Abtheilung dieses Briefes; das
2. Blatt des anliegenden halben Anfanges wurde unvorsichtig mit Dinte
befleckt.
Komet 1824 I, siehe auch Briefwechsel Olbers-Bessel Bd. II, S. 267. Krm.