Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1825 März 26. 
385 
No. 554. Olbers an Ganss. [293 
Bremen, 1825 März 26. 
Unsere letzten Briefe haben sich gekreuzt. So bald ich den 
Ihrigen erhalten hatte, theilte ich Hrn. Sen. Gildemeister den darin 
geäusserten W unsch mit, Ihre Operationen bald anfangen zu können. 
Er versprach, den jungen Klüver sogleich herein kommen zu lassen, 
und mit ihm wegen seiner diesjährigen Anstellung zu reden. Den Er 
folg weiss ich noch nicht, zweifle aber keineswegs, dass Klüver jeden 
Augenblick bereit sein wird, Ihre Befehle zu befolgen. 
Nach Altona komme ich wohl nicht. Eine kürzere Reise möchte 
ich aushalten können, und so hat das Projekt, Sie vielleicht mit Schu 
macher und Bessel auf einer Ihrer Stationen besuchen zu können, 
viel Reizendes und Anziehendes für mich. — Ich leide noch immer an 
Schmerzen im wunden unteren Theile des Rückgrades. 
Die Nachweisungen wegen der Ceres und Pallas waren mir sehr 
angenehm. Wirklich hatte ich mich einige Male vergeblich nach letz 
terer umgesehen, weil ich sie an einer anderen Stelle suchte. Es scheint, 
dass nur Sie den Ort der Pallas im voraus mit Genauigkeit anzu 
geben im Stande sind. — Aber warum haben wir von der Ceres nicht 
auch schon Tafeln wenigstens von der Güte, wie Daussy’s 1 ) Tafeln 
der Vesta? 
Zu den neuen Entdeckungen in der so wunderbar reichhaltigen 
höheren Arithmetik gratulire ich von Herzen. Bei Ihrem ersten Lehr 
satz über den Rest a finde ich bei den nach der gegebenen Formel 
berechneten Beispielen immer den richtigen Erfolg. Aber bei der 
zweiten, die Sie mir so angegeben haben 
|(n-i-l-w-f2-H + 3....2w-l) 2 = Q' 
kann ich bei der Division mit p nicht den Rest + b herausbringen. 
Unendlich erfreut es mich, dass es mit der Gesundheit Ihrer ver 
ehrten Frau Gemahlin immer besser geht, und dass Sie dieselbe dies 
mal ruhig verlassen können. Denn hoffentlich werden sich alle kleinen 
Nachbleibsel der überstandenen Krankheit nun bei der besseren Jahres 
zeit von selbst verlieren, und damit auch alle lästigen ärztlichen Ver 
bote wegfallen. — Dieses Jahr wollen wir, wills der Himmel, noch ein 
mal so froh, wie im vorigen, nun von Sorgen garnicht mehr gestört, 
unsere Tage mit einander verleben. 
Wird Ihr Hr. Sohn auch in dieser Campagne wieder hülfreiche 
b Vergl. Olbers Bd. II, 1 Brief No. 317, S. 622 und No. 331, S. 650. Krm. 
Olbers. II, 2. 25
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.