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Gauss an Olbers. Göttingen. 1820 August 23.
— 0",30, setzt man ferner die zufälligen wahrscheinlichen Fehler in den
Deich-Bestimmungen = b, p, g, so lehren diese Resultate
V (0,095 bb-\-pp-\- 0,479= 0",61.
Wäre b = p = g, so fände sich b =p = g = 0",49, was wohl für b
zu wenig sein möchte. Setzte man b = 2g, p = 2g, so wäre doch nur
b = 0",55 =p und g = 0",28.
Ich habe gleicher Weise aus meinen und Bradley’s Bestimmungen
die Dekl. solcher Sterne für 1802 abgeleitet, die bei der engl. Grad
messung gebraucht sind. Es haben sich aber nur erst wenige Sterne
gef unden:
Dekl.
1802
Polhöhen von
Clifton
Arburyhill
Greenwich
Dunnose
46 Draconis
55° 20'37",24
53°27'31",00
52°13'27",54
51° 28' —
50° 37' 8",31
51 Draconis
53 5
52,44
30,56
28,02
38",29
8,39
v. Cygni
53 0
31,03
31,35
28,11
39,16
8,17
i Cygni
51 18
48,92
31,14
28,01
38,52
8,24
Capelia
45 46
47,69 ;
13,35
10,59
19,90
50 36 50,57
Die 4 ersten Sterne liarmoniren, wie Sie sehen, auf das Schönste
und zeigen schon, dass dieser Sektor keinen solchen Fehler hat, wie
der beim Shehallien gebrauchte. Wie es aber zugeht, dass Capelia 18"
weniger giebt, kann ich mir in Ermangelung der Originalangaben nicht
erklären. Vielleicht haben die Herren bei der Berechnung die Nutation
mit falschem Zeichen angebracht. Ich habe geglaubt, dass diese Mit
theilungen Ihnen nicht uninteressant sein würden, da sie am besten
zeigen, was ein REicHENBACH’sches nichtrepetirendes Instrument von
1£ Fuss Radius zu leisten vermag!
Ihre Bemerkungen über den Gebrauch des Kreises und des Tlieo-
dolithen finde ich sehr gegründet. Nur muss ich noch hinzusetzen,
dass auch beim Kreise für das Messen der terrestrischen Winkel ein
Beobachter zureicht, so lange man eine ganz feste Aufstellung erreichen
kann; nur wo diese fehlt, und wo also der Theodolith gar nicht mehr
brauchbar ist, können mit dem Kreise von 2 vereinigten Beobachtern
noch gute Resultate erhalten werden, wo aber freilich beide Beobachter
hinlänglich geübt und aufmerksam sein müssen. Das, wozu der Gelnilfe
sonst dienen muss, nämlich das Einstellen der Libelle beim Messen der
Höhen, lässt zwar auch die grösste Genauigkeit wünschen, insofern die
Höhen noch höheren Nutzen leisten sollen, als die schiefen Winkel auf
den Horizont zu reduciren; für letzteren Gebrauch hingegen ist schon
eine Genauigkeit hinreichend, die auch ohne einen sehr geübten Ge-