Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Göttingen, 1831 September 16. 
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liches Niveau anschwellen könne, aber ein Unterschied von 24 Fuss 
Kann doch wohl schwerlich stattfinden. 
Ich habe vor wenigen Tagen wieder einen Anfall von Schwindel 
gehabt, befinde mich aber jetzt wieder ziemlich wohl. Möchte ich doch 
auch bald von Ihrer theuren Gattin das Nämliche hören. 
Den richtigen Empfang der 3| Rthlr. hätte ich bald anzuzeigen 
vergessen. 
No. 663. Ganss an Olbers. [312 
Göttingen, 1831 September 16. 
Eine schwere Zeit für mein Haus sind alle die Monate gewesen, 
die seit meinem letzten Briefe an Sie verflossen sind. Ach wie lange 
und wie hart hat die arme Dulderin gedrückt werden müssen, bis ihr 
Herz brechen konnte. Endlich ist es gebrochen. Am 12. Abends ist 
sie von dem Jammer des Lebens geschieden, und heute hat die Erde 
ihre irdischen Ueberreste wieder aufgenommen. 
Meine beiden Töchter waren und sind mir eine wahre Stütze; meinen 
ältesten Sohn, welcher jetzt im Lüneburgischen eine Nachlese zu den 
vorigjährigen Messungen hält, hoffe ich in ein paar Wochen hier'zu 
sehen. Mein jüngster Sohn in Poppenhagen fängt eben an, sich von 
einer lebensgefährlichen Krankheit, die ihn vor etwa 6 Wochen befiel, 
zu erholen. 
Möchte ich doch bald einmal wieder durch einige Zeilen von Ihnen 
und durch die Nachricht, dass es Ihnen wohl geht, erfreut werden. 
Erst spät hole ich jetzt meinen Dank für die werthen Sachen, die Hr. 
Kraut mir überbracht hat, hier nach. 
Wegen der Wiederbesetzung von Bohnenberger’s Stelle hatte man 
mich um meinen Rath ersucht, ich hatte Gerling dazu vorgeschlagen, 1 ) 
welchem auch unter sehr vortheilliaften Bedingungen die Vokation nach 
Tübingen zugekommen ist. Allein das Ministerium in Cassel, welches 
einen hohen Werth darauf legt, ihn in Marburg zu erhalten, hat seine 
dortige Lage bedeutend verbessert, und er bleibt jetzt dort. *) 
*) Yergl. Gauss’ Brief No. 656, vom 24. Dec. 1830, nach dem Gattss denselben 
Prof. Gerling auch für die Nachfolge von Tobias Mayer in Göttingen gewünscht 
hatte, eine Stelle, die nach dem folgenden Briefe von Wilhelm Weber besetzt 
wurde. Sch.
	        
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