Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss au Olbers. Göttingen, 1832 Januar 25. 
als auch von Ihrem festen Entschluss, nichts für seine Entlassung aus 
dem Militär tliun zu wollen, unterrichtet werde, letzteres hauptsächlich 
darum, damit er, in der falschen Erwartung doch bald auszutreten, 
seinen Dienst nicht vernachlässige und sich -weniger eifrig bemühe, 
sich die Zufriedenheit und wo möglich die Gunst seiner jetzigen Vor 
gesetzten zu erwerben, -worin ich noch die einzige Hoffnung seines 
künftigen Fortkommens sehe. 
Bei dieser Jahreszeit, so gelinde der Winter im Ganzen bisher 
auch war, wage ich es nicht, mich mit kleinen astronomischen Beob 
achtungen zu unterhalten; die unaufhörlich trübe und neblige Witte 
rung giebt auch keine Versuchung. Gleich nach dem diesmaligen Mond 
schein hoffe ich die Wiederauffindung des ENCKE’schen Kometen zu 
erfahren — nicht selbst zu sehen. 
Der tückischen Cholera traue ich noch gar nicht, sondern fürchte, 
dass sie im Frühjahr wieder mit erneuter Kraft und Bosheit auftreten 
werde. So eben höre ich, dass sich in Altona, wo man 8 Wochen frei 
war, wieder 3 Cholera-Fälle ereignet haben sollen. Aengstlich erwarte 
ich von unserem Schumacher die Berichtigung dieser unwillkommenen 
Nachricht. 
Leben Sie recht wohl, mein theuerster, bester, geliebtester Freund, 
und erfreuen Sie mich recht bald mit einigen Zeilen. Wie geht es Ihrer 
lieben Tochter, der Frau Prof. Ewald? Haben Sie schon Hoffnung, 
Grossvater zu werden? 
Einen etwaigen Brief nach New York besorge ich gern, so bald sich 
nur Gelegenheit dazu zeigt. 
No. 668. Gaiiss an Olbers. [315 
Göttingen, 1832 Januar 25. 
Freund Gerling- ist bei mir gewesen, und wir haben die bewusste 
Sache von allen Seiten besprochen und auch nachher noch wiederholt 
darüber korrespondirt. Das Resultat ist gewesen, dass dieser Freund 
dabei beharrt, eine abermalige Versetzung meines Sohnes unter Stu 
denten für ganz unthunlich, und von der anderen Seite seinen jetzigen 
Militärstand für die beste Schule zu halten. Er hat mir mehrere ihm 
genau bekannte Fälle erzählt, wo diese Schule die besten Wirkungen 
gehabt habe, und dadurch meinen Muth zu erheben gesucht. Ich kann 
nun freilich zu solchem Vertrauen, dass in dem vorliegenden Falle die 
Schule zu hoch Erfreulichem führen werde, mich noch nicht erheben; 
allein so viel steht fest, dass ich in meiner Stellung im Leben und 
bei seiner Individualität nichts Angemesseneres an die Stelle zu setzen
	        
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