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Gauss an Olbers. Göttingen. 1882 August 2.
genug berücksichtigt waren, mit anderen Nadeln und in anderen Lo
kalen gaben
am 21. Mai .... 1,788
24. Mai .... 1,777
4. Juni .... 1,779
Eine Menge von Untersuchungen habe ich mir noch vorgesetzt,
die aber einen grossen Aufwand von Zeit kosten werden, z. B. über
den Einfluss der Temperatur auf die Nadeln, über das allmähliche Ab-
nehmen der magnetischen Kraft in den Nadeln, wenn sie Anfangs so
stark wie möglich magnetisirt sind und dann theils mit, theils ohne
Armatur auf bewahrt werden, über das Verhalten anderer Körper, ganz
besonders des Argentans pp. Bei allen diesen Geschäften wird mir die
Hülfe des trefflichen Weber äusserst schätzbar sein. — Vielleicht wird
unser Gouvernement, wenn die Geldklemme nicht zu gross ist, dem
nächst nicht abgeneigt sein, ein eigenes magnetisches Häuschen, worin
gar kein Eisen ist, zu errichten. Ich werde aber nicht eher darauf
antragen, als bis alle meine Vorarbeiten gehörig reif sind.
Noch durch einen Umstand empfehlen sich meine Einrichtungen.
Meine beiden ganz gleichen Apparate, die für alle Fragen, bloss die
Inkl. ausgenommen, zureichen und die oben bezeichnete Schärfe geben,
kosten inkl. von 6 Stahlstäben, jeder fast 1 ti schwer, zusammen nur
81 Rthlr. GAMBEY’sche Apparate für absolute Dekl., tägliche Variation,
Schwingungsdauer, während sie alles nur sehr unvollkommen leisten,
würden vielleicht zusammen, jeder einfach, fast 20mal so viel kosten.
Ich werde zunächst noch eine Anzahl Stäbe aus englischem Gusstahl
verfertigen lassen, die, wie meine Erfahrungen zeigen, nicht bloss stär
keren Magnetismus annehmen, sondern ihn auch zäher an sich halten,
als Nadeln aus Cementstahl.
Doch es ist jetzt wohl Zeit für dieses Mal hiervon abzubrechen.
Messungen werden in diesem Jahre wohl gar nicht gemacht wer
den, da keiner meiner Officiere disponibel ist. Ob vielleicht mein Sohn
im Sept. noch einige isolirte Messungen wird machen können, ist noch
ungewiss. Er ist seit 4 Monaten in die reitende Artillerie eingerückt,
hat jetzt sein Standquartier in Wunstorf und ist durch den Dienst ge
bunden.
Meine älteste Tochter hat leider seit einiger Zeit besonders an
schwacher Brust gekränkelt, und eine ordentliche Badekur in Ems ge
brauchen müssen. Seit ein paar Tagen ist sie zurückgekehrt, und wir
hoffen, dass die Wirkung davon eine wohlthätige sein soll. Ich selbst
finde, wenn sie morgens von ihrer Promenade, welche sie bei dem
noch fortgesetzten Trinken des Emser Wassers immer machen soll,