Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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0 Ibers an Gauss. Bremen, 1834 December 31. 
Kompagnie beweist doch gewiss seine völlige Besserung und sein 
jetziges gutes Betragen. 
Personen, die Amerika besser kennen als ich, wollen mir ver 
sichern, auch seinem ferneren Avancement oder anderweitiger Anstel 
lung würde Hoffnung werden, wenn er sich nationaleren liesse. Um 
die Nationalisirung zu erhalten, sei es nöthig, 5 Jahre in Nord-Amerika 
gewesen zu sein, und dann mache dieser Akt keine bedeutenden Kosten. 
Wie gesagt, ich verstehe es nicht zu beurtheilen, ob diese Hoffnung 
gegründet ist. Wüssten Sie irgend einen wissenschaftlich gebildeten 
Mann, besonders einen Mathematiker in Nord-Amerika, von dem man 
einigen Einfluss auf die öffentlichen Angelegenheiten und Behörden er 
warten könnte, so würde ich Ihnen sehr rathen, dass Sie einem solchen 
Ihren Sohn empfehlen. Ich bin fest überzeugt, dass Ihr allberühmter 
und allverehrter Name hinreichend sein würde, nicht allein diesen zur 
grösstmöglichen Thätigkeit und Verwendung, als auch diejenigen, von 
denen die Beförderung eigentlich abhängt, zur Willfährigkeit in Ihre 
Wünsche zu bewegen. Verzeihen Sie, lieber Gatjss, wenn meine warme 
Theilnahme an dem jungen nun gebesserten Verbannten mich verleitet 
hat, Ihnen unaufgefordert und vielleicht unbescheiden meinen Bath auf 
zudrängen. 
Mit demselben Vergnügen habe ich vernommen, dass Ihr anderer 
Hr. Sohn, mein lieber Pathe, eine anscheinend so gute Anstellung er 
halten hat. Möge sie ihm in jeder Hinsicht ganz Zusagen. — Da Sie 
mir nichts von der Frau Professorin Ewald sagen, so hoffe ich, dass 
diese Ihre geliebte Tochter jetzt wieder ganz hergestellt ist. 
Sehr verbunden bin ich Ihnen für die Mittheilung Ihrer magneti 
schen Beobb., besonders der gleichzeitigen Göttinger und Leipziger 1 ) vom 
ersten und zweiten Okt., die äusserst interessant, und die Sie mir 
durch die schöne Zeichnung so recht anschaulich gemacht haben. Aller 
dings würden bloss stündliche Beobb. bei so schnellen Veränderungen 
der Nadel wenig nützen. Der Parallelismus ist auffallend und viel ge 
nauer, als man erwarten sollte. Es wird sehr anziehend sein, solche 
gleichzeitigen anomalischen Bewegungen der Magnetnadeln über einen 
grösseren Erdraum an vielen Orten in ähnlichen Zeichnungen dar 
gestellt zu sehen. Für mich möchte ich wünschen, in der Zeichnung, 
wie Sie es hier gemacht haben, immer nur eine Zeit, z. B. Göttinger 
Zeit, bei allen Beobb. zur Abscissen-Linie zu Grunde gelegt zu sehen. 
Mit A erlangen werde ich den folgenden Stücken des PoGGENDORFF’sclien *) 
*) Beobb. der magnetischen Variation in Göttingen und Leipzig am 1. und 
2. Okt. 1834 mit 1 Tafel, in Poggendokff's Annalen der Physik und Chemie, 1834 
Bd. 33, S. 426—433; Gauss’ Werke Bd. V, S. 525—528. Krim
	        
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