Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Bremen, 1835 April 20. 
niing gefunden, dass solche unmerklich sind, was auch die Versuche 
bestätigen. Vor der Hand, d. i. so lange man sich nicht auch Nadeln 
von ähnlicher Kraft, wie meine 25pfündige, oder stärkere verschafft, 
wird also dieser interessante Versuch der sympathetischen Schwingungen 
in grosser Ferne anderwärts nicht nachgemacht werden können. Ein 
paar solcher 25pfündigen Nadeln kommen übrigens nach Kopenhagen. 
Hier bleiben vorerst noch 12 oder 14. Eine etwas beträchtliche Zahl 
muss man nothwendig besitzen, um in ihnen durch wiederholte gegen 
seitige Verstärkung ihre volle Kraft hervorzurufen. 
Sie müssen, mein tlieuerster Olbers, es mir schon zu Gute halten, 
wenn ich Sie so viel mit meinen magnetischen Beschäftigungen be 
lästige, für die ich selbst ein so zu sagen dankbares Interesse haben 
muss, weil sie fast das Einzige sind, was mir die Tragung der zweiten 
Hälfte der letzten für mich so trüben und bis diesen Augenblick 
sorgenvollen Jahre erleichtert hat. Es tliut mir freilich weh, anderen 
tieferen Arbeiten gewissennaassen entfremdet zu werden, aber es liegt 
nicht an meinem guten Willen. Zur Ausarbeitung meiner allgemeinen 
Untersuchungen über die anziehenden und abstossenden Kräfte, von 
deren Inhalt Ihnen eines der darin vorkommenden Theoreme, welches 
ich in der Intensitas etc. pag. 10 angeführt habe, eine Idee geben kann, 
habe ich wenigstens ein halb Dutzend Male angesetzt, aber es immer 
wieder mit dem Gefühl weglegen müssen, dass dazu ein sorgenfreierer 
Geist erfordert wird. 1 ) 
No. 685. / Olbers an Gauss. [363 
Bremen, 1835 April 20. 
Endlich ist doch das lange von mir ersehnte Frühjahr heran 
gekommen und der böse Winter beendigt. Ich habe diesen Winter 
viel gelitten, und wenn auch nun bei milderer Temperatur die katar 
rhalischen Brustbeschwerden, die mich so sehr quälten, sich allmählich 
verlieren sollten, so fühle ich doch nur zu sehr, dass meine körperlichen 
und geistigen Kräfte durch diesen Winter eine sehr merkliche Schwächung 
erlitten haben, die natürlich bleibend sein wird. Auch meine äusseren 
Sinne haben gelitten, nämlich Gesicht und Gehör. Freilich alles Folgen 
0 Der Schluss fehlt; zeitlich und inhaltlich ist es aber auch möglich, dass der 
vorliegende Brief No. 684 (ohne Unterschrift und ohne Datum) der Anfang eines zwei 
Bogen starken Briefes ist, und dass dann Brief No. 683 den zweiten Bogen bildet, 
zumal da letzterer nicht die sonst übliche Anrede im ersten Satze enthält. In der 
Sammlung der Originalbriefe werden die beiden Bogen als zwei getrennte Briefe ge 
führt. Krm.
	        
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