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Gauss an Olbers. Gottingen, 1838 Aprii 29.
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Listixg, jetzt bei der Gewerbeschule in Hannover angestellt, ein junger
Mann, der zwar noch nichts geschrieben hat, als seine scharfsinnige
Doktor-Dissertation, er reiste nachher 3 Jahre mit Sartorius in Italien,
der aber sehr gründliche Kenntnisse und einen grossen Fonds von
Talent hat. Alle drei sind, wie ich glaube, mir aufrichtig zugethan.
Keiner derselben aber würde die Stelle, so bin ich überzeugt, an
nehmen, ich sage nicht ohne die Gewissheit, dass AVeber’s AVieder-
einsetzung unmöglich sei, das versteht sich von selbst, sondern ohne
Weber’s vollständigste Zustimmung. Steinheil schwerlich unter irgend
einer Bedingung, da gegen seine Hülfsmittel in München die hiesigen
ganz armselig sind; bei Gerling findet einigermaassen Aehnliches statt,
da das physikalische Kabinet in Marburg viel besser und zweckmässiger
dotirt ist, als das hiesige. Bei Listing würde allerdings dieser Grund
weniger stattfinden.
An den Resultaten für 1837 fehlt nur noch der letzte Bogen.
Ich kann ihn nicht vollenden, ehe ich mit Weber Rücksprache ge
nommen habe. Sollen wir die neuen Aussichten für diesen Theil der
Naturforschung als im nächsten Jahrgang weiter zu verfolgen ankün
digen, oder sollen wir von unseren Lesern trauernd Abschied nehmen?
So weit ich die Personen, die jetzt in Hannover die Macht in
Händen haben, beurtheilen kann, erscheint mir Weber’s Wiederein
setzung fast hoffnungslos. Direkt kann ich selbst schlechterdings gar
nichts thun. Gerade diejenigen Gründe, die vielleicht allein hier Wir
kung haben könnten, kann ich nicht selbst geltend machen. Indirekt
hätte ich zwar noch einige Hebel, oder richtiger einige entfernte Mög
lichkeit, sie vielleicht in Bewegung setzen zu können. Aber in Er
mangelung genauer Kenntniss des Terrains wage ich nicht, mir eben
etwas davon zu versprechen. Leist, auf welchen vielleicht indirekt zu
wirken wäre, soll mit Schele in keinem guten Vernehmen stehen.
Graf Münster soll eine vollständige Rekantation als unerlässlich be
trachten.
A on meinem jüngsten Sohne habe ich seit dem Briefe aus New
Orleans noch gar keine Nachricht, und ich fange an, mich darüber zu
beunruhigen.
Ewald wird vermuthlich in wenigen Tagen von London zurück
kommen. In etwa 14 Tagen werde ich dann meine Tochter verlieren,
vielleicht um sie in diesem Leben nicht wieder zu sehen.
So schliesse ich heute mein 61. Lebensjahr.
Ich habe gar keinen Grund, die Sicherheit von Briefen jetzt in
Zweifel zu ziehen. Ich brauche wohl nicht hinzu zu setzen, dass dieser
Brief im engsten Vertrauen geschrieben ist.
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