Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Ganss an Olbers. Göttingen, 1821 Januar 81. 
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können. Z. B. in Dreieck 4 ist der sphärische Excess 4,"47, die 
Summe der Winkel 180°0'3",50, also Fehler —0",97. Hr. v. Müffling 
korrigirt aber die 3 Winkel resp. 
4 -f 0", 96 
5 -f0,25 
6 — 0,24 
Die Log. der Sin. der Seiten sind alle nach Müffling’s Rechnung; 
bei meiner Behandlung (wo ich immer den Totalfehler gleich vertheilt 
habe) ist die Form ganz verschieden, und ich habe nur am Ende eine 
Vergleichung gezogen, deren Resultat ich mit beigefügt habe. Die 
3 letzten Dreiecke sind mir durch Hrn. Encke mitgetheilt, und hier sind 
die einzelnen Winkel (d. i. in A 16 u. 17) schon ratione des Totalfehlers 
verbessert, ob dieser gleich getheilt ist, hat Hr. Encke nicht gesagt. 
Die gemessenen Winkel des Dreiecks 15, 18, 19 sind mir nicht mit 
getheilt. 
Die rothen Dreiecke sind ErAiLLY’sche. Hr. v. Müffling hat mir 
das EpAiLLv’sche Netz, welches er in Paris 1815 hat nehmen lassen, 
mitgetheilt (d. i. eine rohe sehr nachlässig gemachte Zeichnung), welches 
mit einem, das ich schon früher anderswoher erhalten hatte, meistens 
übereinkommt. Ferner hat Hr. v. M[üffling] einen Auszug aus Epailly’s 
Rechnungsbuche mitgetheilt, gleichfalls in Paris genommen, d. i. eine 
kleine Anzahl von Längen und Breiten von EpAiLLY’schen Punkten. 
Der Ausdruck des Hrn. v. Müffling zeigt nicht klar, ob in Paris der 
Auszug oder das Rechnungsbuch genommen; auf jeden Fall aber geht 
aus M[üffling’s] Briefe hervor, dass er wenigstens nicht die reinen 
EpAiLLY’schen Winkel besitzt. Ich vermuthe, die letzte Auslegung ist 
die richtige, und habe in dieser Voraussetzung Hrn. v. M[üffling] er 
sucht, mir das Rechnungsbuch entweder auf kurze Zeit mitzutheilen 
oder die Dreieckswinkel extrahiren zu lassen (vermuthlich werden wohl 
die Winkel jedes A zur Summe 180° abgeglichen nur darin sein; 
wenigstens sind mir anderswoher die EpAiLLY’schen in Oldenburg und 
Ostfriesland gemessenen A A in dieser Form mitgetheilt). Sollte diese 
Auslegung die richtige sein, so ist zu präsumiren, dass die Preussen 
damals in Bezug auf Epailly’s Messung nichts weiter vorfanden als 
das Netz und Rechnungsbuch, weil sie sonst wohl auch das vollstän 
dige Beobachtungsregister genommen hätten. Dieses war also wohl 
vorher auf die Seite geschafft und ist vielleicht in der Unordnung ver 
loren gegangen. So Hesse sich wohl erklären, warum die Herren in 
Paris gar nicht antworten, indem sie wohl ungern sich an jene Um 
stände erinnern. Doch diese Vermuthung natürlich nur unter uns. 
Auf die vollständige Mittheilung der KRAYENHOFF’schen Dreiecke, 
wozu Sie mir Hoffnung machen, freue ich mich im Voraus. Ich habe
	        
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