Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

No. 760. 
Briefe von v. Humboldt, Schumacher. 
v. Humboldt an Schumacher. 
Berlin, 1836 April 2. 
.... Mit seinem [Gauss’] Hierlierkommen würde der älteste 
Wunsch meines hiesigen Lebens erfüllt. Als ich 1805 von meiner 
amerikanischen Beise nach Europa zurückkam, und mich der König 
einlud, in der Berliner Akademie wirksam aufzutreten, antwortete ich 
dem Könige, „mein Erscheinen würde sehr unbedeutsam sein, aber ein 
Mann könne der Akademie den Glanz wiedergeben, er heisse Karl 
Friedrich Gauss“. Seitdem ist die Welt schlaffer, das Meer seichter 
geworden, und wie Sie geistreich sagen, in dem mare coenoso scheitere 
alles an „den Silberklippen“ 
No. 761. 
Schumacher an Gauss. 1 ) 
Altona, 1836 April 7. 
.... Am Ende [von Humboldt’s Brief] kommt noch vor, dass er 
dem Könige schon 1805 gesagt habe: der einzige Mann, der der Ber 
liner Akademie neuen Glanz geben könne, heisse Karl Friedrich Gauss. 
Er sieht gewiss vollkommen ein, dass Sie dort unentbehrlich sind, und 
Anwesenheit, um nicht verdunkelt zu werden, fürchten, von dem Könige 
nicht gehört. Sollte er einen neuen Antrag bewirken, so steht es immer 
bei Ihnen, zu thun, was Sie wollen. 
No. 762. 
Schumacher an Gauss. 2 ) 
Altona, 1837 September 28. 
.... Sollte Humboldt Ihnen Anträge gemacht haben, so würden 
Sie, wenn Sie es sonst können, mich sehr verbinden, wenn Sie mir über 
die Art, wie Sie diese Anträge betrachten, Nachricht geben 1 
1) Aus Brief No. 522 des Briefwechsels Gauss-Schumacher abgedruckt. Krm. 
2 ) Aus Brief No. 592 des Briefwechsels Gauss-Schumacher abgedruckt. Krm. 
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