Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Anhang 2. 
fluss haben könnend vermuthete, geführt habe) ganz ohne Erfolg sind. 
Ich meine die Anomalie in den Ascensionen des Polarsterns, welche wie 
Sie wissen etwa 4 S Zeit beträgt, und eine Periode von 1 Jahr zu haben 
scheint. In der Nutation ist sicher kein Glied dieser Art, man mag 
die Konstitution der Erde annehmen wie man will, in der Aberration 
auch nicht, und die Beobb. scheinen mir zu regelmässig, um trügen 
zu können. 
An Schroeter, unseren theuren verehrten Freund, theilen Sie 
gütigst bei Gelegenheit meine Bemerkung über 61 Cygni, die ihn inter- 
essiren wird, mit. Ich hoffe sehr, in Lilienthal und bei Ihnen wird 
es immer besser, und Sie fangen an, die wohlthätigen Früchte der 
wiederkehrenden Ruhe zu geniessen. Wir leben hier jetzt in Furcht 
des Krieges, trösten uns aber damit, dass wir mit dem mächtigen Kaiser 
vereinigt sind; wäre dieses nicht der Fall, so würden wir gewiss sehr 
unglücklich werden. 
Ihnen und Ihrer lieben theuren Familie empfehle ich mich zur 
Fortsetzung Ihrer unschätzbaren Gewogenheit, und bin mit der einem 
geliebten Vater schuldigen Ehrfurcht und Hochachtung . 
Darf ich Sie bitten, die Einlage an Hrn. Kramp auf die Post 
geben zu lassen? 
No. 766. Bessel an Olbers. 1 ) 
Königsberg, 1812 März 26. 
Jetzt kann ich Ihnen, mein theurer verehrter Olbers, die Ent 
scheidung über mich und mein ferneres Schicksal mittheilen. Das De 
partement hat auf meine neulich erwähnte Vorstellung mir nicht nur 
eine sichere Garantie für den Bau der Sternwarte durch die Ver 
sprechung, die Fonds, die auf dem gewöhnlichen Wege vielleicht nicht 
herbei geschafft werden könnten, vorläufig aus der Hauptkasse zu 
nehmen, gegeben; sondern auch mich ernstlich aufgefordert, den Pilger 
stab niederzulegen und dem preussischen Staate getreu zu bleiben; 
es hat, trotz der schlechten Zeiten, mir eine Zulage von 300 Rthlr. 
angeboten, die, wie es mir schrieb, längst für mich bestimmt war, um 
mir den Aufenthalt in Königsberg] angenehmer zu machen. Sie sehen, 
lieber Olbers, man verzieht Ihren Freund ein wenig; ich habe nun 
Hrn. Klüber herzlich für seine Güte gedankt und ihm das Nöthige 
1 ) Dieser Brief ist zwischen Brief No. 202 und 203 im Bd. I des Briefwechsels 
Olbers-Bessei. einzuschalten, auf ihn antwortet Olbers unter dem 10. April 1812, 
No. 204 des Briefwechsels. Krm.
	        
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