5. Riesen-, Normal- und Zwergsterne.
19
2»
Man konnte immer noch denken, daß unsere Sonne,
wennschon von Sternnatur, so doch wenigstens der
größte, mächtigste, heißeste und leuchtendste Fixstern
der Weltallsreiche sei. Heute wissen wir, daß auch
dies nicht angenähert der Fall ist, sondern daß wir die
Sonne günstigstensalls zu den Sternen mittlerer Größe
rechnen dürfen.
Nach Dr. K. Grast*) „beginnt der physikalische Be
griff eines Fixsternes zum Unterschiede gegen einen
Nebel erst dann, wenn das Spektrum ein wesentlich
kontinuierliches ist, wenn sich also ein solches Verdich
tungszentrum gebildet hat, daß eine gewisse Schicht
desselben die Eigenschaften unserer Sonnenphoto
sphäre hat, die Licht von allen Strahlengattungen aus
sendet." Das ist freilich eine sehr weitläufige Umgren
zung, die ^ir nur durch deutliche Angaben unserem
Vorstellungsvermögen näherbringen können.
5. Niesen-, Normal- und Zwergsterne.
Nach den bisherigen Erfahrungen wurden im Wel
tenall Körper, auf die diese Kennzeichnung paßt,
innerhalb folgender Grenzwerte gefunden: Der Durch
messer der Sterne ergab sich von 450 Millionen bis
herunter zu etwa 200 000 Kilometer. Bedenkt man, daß
unsere Sonne 1391 100 Kilometer im Durchschnitt
mißt, so sieht man, daß es auch Gigant st erne gibt,
*) Scheiner: Populäre Astrophysik, 111. Ausl, bei V. G.
Teubner, Leipzig 1922, Seite 358 unten.