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in üblicher Weise nach solchen Meilen oder Viertelmeilen (Kno
ten), wovon GO auf einen Grad gehen, also nach Minuten ge
messen wird, so erhält man die Correction der Höhe gleichfalls
in Minuten. Die Fahrtcorrection ist demnach positiv, nämlich
zur ersten Höhe zu addiren, wenn der Winkel zwischen der
Peilung des Gestirns und dem Curse kleiner als 90 Grad ist,
sonst negativ; und die Correction ist als verschwindend anzu
sehen für den Fall, dass dieser Winkelunterschied 90 Grade
beträgt. Eine selten nöthige strengere Berücksichtigung dieser
Veränderung ergiebt sich, auch ohne das eigentlich sphärische
Dreieck statt des geradlinigen zu betrachten, für den Fall von
kleinen Zenithdistanzen und grosser Veränderung des Schiffs
ortes, bei dem letzten Falle z. B. wo der Winkel 90 Grade war,
durch die leichte tabellarische Aufsuchung der Hypotenuse zu
der Zenithdistanz als der einen Kathete und der gesegelten Di
stanz als der andern Kathete. Die Differenz zwischen jener
Hypotenuse und der ersten Kathete würde dann die von Null
etwas verschiedene negative Correction der ersten Höhe geben,
um diese auf den zweiten Ort zu reduciren.
Die Veränderung der Declination in der Zwischen
zeit der Beobachtungen wird im Allgemeinen hinreichend da
durch berücksichtigt, dass man die für das Mittel der Beob
achtungszeiten gültige Declination anwendet. Bei der Douwes-
schen Auflösung am Schlüsse der Rechnung ist die Declination
zu benutzen, welche zur grössten Höhe gehört, weil man diese
Höhe auf den Meridian reducirt hat.
Wenn statt der Sonne ein Fixstern beobachtet wurde, so
wird die verflossene Zeit, falls die Uhr nicht nach Sternzeit re-
gulirt ist, noch auf letztere reducirt.
Beispiel. Am 20. Juni 1799 beobachtete A. v. Hum
boldt zu Montserrat in Spanien:
Uhrzeiten.
9 h 51 m 46 s
10. 30. 17.
Doppelte Höhen
des Sirius.
62° 35' 19"
63. 57. 14.
Declination
des Sterns.
16° 26' 58"