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Zeit des ersten Meridians wird dabei entweder durch ein Chrono
meter angegeben, oder auch vom Himmel selbst wieder ent
nommen durch Beobachtung dos Ortes des Mondes, welcher sich
unter allen Gestirnen am schnellsten verändert, und daher am
besten geeignet ist, auf die zu dem Orte des Gestirnes gehörige
Zeit schliessen zu können. Die Mondsörter sind für diesen
Zweck schon in den nautisch-astronomischen Jahrbüchern vor
ausberechnet gegeben.
§ 3. Ausserdem wird durch astronomische Beobachtungen,
welche die Richtung der Weltgegenden bestimmen, auch die
wahre Richtung der damit verglichenen Magnetnadel be
kannt. Die Abweichung der Magnetnadel vom wahren Nord ist
die magnetische Declination oder die Missweisung oder Variation
des Compasses.
§ 4. Wegen des Zusammenhanges der Zeiten von Fluth
und Ebbe mit dem Stande der Sonne und des Mondes, beruht
endlich eine genäherte Bestimmung dieser Zeiten zunächst eben
falls auf astronomischer Grundlage.
§ 5. Zusammenstellung der Erklärungen der
vorkommenden astronomischen Ausdrücke.
1) Welt axe heisst die verlängerte Erdaxe, also die unbe
grenzt gedachte gerade Linie, um welche die Erde ihre
tägliche Drehung vollzieht.
2) W eit pole oder Pole des Himmels sind diej enigen
Punkte, wohin die Weltaxc zeigt. Nord- und Südpol
des Himmels liegen dabei über dem entsprechenden Nord-
und Südpole der Erde.
3) Der Aequator des Himmels hat mit dem Aequator
der Erde eine gemeinschaftliche Ebene. Es ist also ein
grösster Kreis der Himmelskugcl, welcher von den Polen
überall um 90 Grade entfernt ist.
4) Die H i mm eis kugel selbst aber ist eine um den Mittel
punkt der Erde mit einem willkührlich grossen Radius
beschrieben gedachte mathematische Kugel, unabhängig
von der Gestalt des Erdkörpers, dem nur eine kugel
ähnliche (sphäroidische) Gestalt zukommt und zwar die