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34) Der Zodiakus oder Thierkreis ist ein Grürtel, welchen
man um die Ekliptik als Mittellinie und in solcher Breite
angenommen hatte, dass ausser der Sonne auch der Mond
und die Planeten sich beständig in dieser Region befinden
sollten. Früher genügte dazu eine Breite von 8 bis 9 Graden
zu jeder Seite der Ekliptik, welche aber nach den neueren
Entdeckungen der Planeten nicht für alle ausreichen würde,
da die Bahnen der kleinen Planeten sich zum Theil viel
weiter von der Ekliptik entfernen.
35) Zeichen des Thierkreises nennt man die 12 gleichen
Stücke von je 30 Graden, in welche die Ekliptik einge-
theilt zu werden pfiegte. Sie haben die von den Stern
bildern hergenommenen Namen: Widder, Stier, Zwillinge,
Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Scorpion, Schütze, Stein
bock, Wassermann, Fische. — Die Zählung nach diesen
Zeichen ist ausser Gebrauch gekommen, da man die Bögen
der Ekliptik nach Graden u. s. w. zu messen vorgezogen
hat.
36) Länge eines Gestirns ist ein Bogen der Ekliptik vom
Frühlingspunkte bis zum Breitenkreise des Gestirns, und
wird bis zu 360° nach Osten gezählt.
37) Re ctascension oder gerade Aufsteigung (ascensio
recta) eines Gestirns heisst der Bogen des Aequators vom
Frühlingspunkte bis zum Stundenkreise des Gestirns ost
wärts gerechnet. Der Name rührt aus der älteren Astro
nomie her, wo man auch eine schiefe Aufsteigung (ascensio
obliqua) zur Bezeichnung des Aequatorbogens gebrauchte,
welcher vom Frühlingspunkte bis zu demjenigen Punkte
des Aequators sich erstreckt, der mit dem Sterne zugleich
aufgeht. Der Unterschied zwischen beiden Aufsteigungen
wird Ascensionaldifferenz genannt. In Beziehung
auf die Sonne würde es die Zeit sein, um welche die
Sonne vor oder nach 6 Uhr auf- oder untergeht.
38) Wahre Zeit ist der Stundenwinkel der Sonne. Um die
Zeit nicht rückwärts zu zählen, wird dieser Stundenwinkel
am Vormittage von 180° oder 12 Stunden subtrahirt.