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INLEITUNG.
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ie kleine Sternwarte, von welcher ich hier den Freunden der Astronomie die ersten Original-
Beobachtungen vorzulegen das Vergnügen habe, wurde im Sommer des Jahrs 1823 erbaut, um ausser
mehreren kleinern Instrumenten vornehmlich einen 20zölligen Meridiankreis aufzunehmen, womit auf
Verwendung unserer königlichen Regierung des Rheinkreises seine Majestät Maximilian Joseph
das hiesige Lyzeum zu beschenken geruht hatte»
Das kleine Observatorium wurde, um mir den Gebrauch der Instrumente so bequem als möglich
zu machen,, in dem Garten bei meiner Wohnung nahe an derselben Stelle errichtet,, wo ich früher mit
dem astronomischen Theodolithen beobachtete. Es ist ein regelmässiges Achteck von 3 m 61 Durchmesser
im Innern, und daher gerade so gross, als zur zweckmässigen Behandlung des Kreises nöthig ist. Die
Mitte desselben ist von dem nördlichen Domthurme 3S3 m 39 entfernt und bildet daselbst mit der
Mannheimer Sternwarte einen Winkel von 137° 37'48", Der Theodolith sland l m 18 westlicher und o m 94
nördlicher. Die Fläche des Fussbodens liegt o m 89 unter der Innern Fläche des Doms. Obgleich der
Garten mit einigen Gebäuden umgeben ist, so ist doch der Meridian ganz frei, im Süden bis auf 7° 36'
im Norden bis auf 5° 17'. Erscheinungen ausser dem Meridian werden entweder an den Fenstern der.
Sternwarte oder auf dem Belvedere meines Hauses beobachtet..
Der Meridiankreis in dem mechanischen Institut von Reichenbach und Ertel verfertigt, kam’
den 18. Februar 1826 hier an, und wurde 8 Tage später in dem Observatorium aufgestellt.. Er ruht auf
2 Pfeilern, welche den Fussboden nicht berühren,, und deren Fundament mit den Mauern des Gebäudes
in keiner Verbindung steht.. In seiner Construction ist er von dem 3 füssigen wesentlich; gar nicht
verschieden.. Der Bau im Allgemeinen,, die Balanzirung aller TheiPfr und die Feststellung der Achsen der
Kreise durch besondere Arme sind an beiden Instrumenten ganz dieselben, und durch die ausführlichem
Beschreibungen der Herren Besse! und Struve bekannt. Ich glaube daher nur Folgendes bemerken zu;
müssen: Die Metallstücke, an denen die Lager der Achse sich befinden, sind auf der obern Fläche der
Pfeiler befestigt. Das östliche Lager ist in eine Platte eingeschnitteu, die sich in horizontaler und
vertikaler Richtung verschieben lässt,, und durch 6 Correctionsschrauben , welche auf zwei stählerne
Zapfen wirken, rektifizirt und festgestellt wird,. Eine schädliche Veränderung durch die Wärme ist
desswegen nicht wohl möglich.. Kleine mit Gewichten versehene Hebel drücken die Stahlzylinder der
frei schwebenden Achse in ihre Lager.
Die A n h ä n g e 1 i b e 11 e hat die gewöhnliche Einrichtung;: sie gibt für l'Veine par. Linie Ausschlag..