Entstehung der Rrerdegebirge.
149
lische Schwimmstoffe mitbrachten, mußten diese, da sie noch
leichter waren als die Kaltschalen, denselben weg mitmachen,
wenn sie durch die Strömung nicht mehr weiter getragen werden
konnten, werden sie sich auf der Kreideschicht abgesetzt haben
und hier mit feftgefroren sein. Sie wurden von der Lieferung der
nächsten Flut überdeckt, eingebettet und machten den im folgen
den Abschnitt näher zu beschreibenden Verkohlungsprozeß durch.
Auf diese weise werden u,ns z. B. die an der französischen Küste
als feine schwarze Kohlenstriche in dem weißen Kreidekalk vor
kommenden Bildungen verständlich. An anderen Stellen der Erde,
z. B. am harz, sind die Stoffe in größerer Masse mit dem Kalk
angeschwemmt und abgelagert worden; hier bilden sie, wenn
auch schwache, so doch zum Teil immerhin abbauwürdige Kohlen
flöze. Auf diese weise, durch Aufwühlung aus großer Tiefe
und darauf folgenden Abtransp ort durch die Fluten, nicht
aber durch Hebung gelangte der alte Meeresboden auf die Erd
oberfläche zur Gebirgsbildung. Bei weiter vorrückendem Flut
berg bauten sich auf den Kreidelagern noch andere Sediment
schichten an; diese sind, wenigstens an unseren Küsten, wieder
hinweggetragen worden, als die Ausläufer der zweiten Gürtelflut
auch diese Teile der Erde berührten, wie sich nun diese Kalk- und
Kreideablagerungen unter den verschiedenen örtlichen und sonstigen
Einwirkungen so gestaltet haben, wie wir sie jetzt antreffen, möge
im Hauptwerk Hörbigers selbst nachgelesen werden; man wird
staunen, wie scharfsinnig Hörbiger jede Erscheinung bis in die
letzte Konsequenz verfolgt, und wie ohne Zwang immer neue
Bestätigungen für die Richtigkeit des Grundgedankens zutage
treten.
Auch die Sandsteine reden eine sehr deutliche Sprache.
Überall treffen wir auf die Merkmale der horizontal- und Ver
tikalsortierung, welche an der feinen und groben Körnung des
Steines erkennbar ist. wir lernen den Sandstein in allen Stufen,
vom dünnstgeschichteten bis zum meterdicken 6)uadersandstein
kennen, und es fällt uns, nachdem wir uns an die glazialkosmogo-
nische Vorstellung gewöhnt haben, nicht schwer, uns selbst ein
Bild davon zu machen, wie diese so verschieden starken Lagen ent
standen sein werden. Daß die dünnen Schichten sich nur bilden konn
ten, wo der aus dem Wasser abgeschiedene Sinkstoff vom Eise er