Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Bildung der Wälzlager. 
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3. Die Tatzlager. 
Zeitlich gegen die pertoben verschoben, in denen die Baustoffe 
für die späteren Sedimentgebirge und die Kohlen- und Gllager- 
stätten von den fluten herangetragen wurden, aber sonst mit 
den gleichen Hilfsmitteln und unter ganz ähnlichen Bedingungen 
entstanden auch die gewaltigen Salzlager der Erde, während 
aber das Material für die Kohlen, Ole und die Sedimentgebirge 
nur auf dem Rücken aufs höchste aufgeregter Wellen heran 
gebracht werden konnte, setzte die Entstehung einer Salzfund 
stätte sehr ruhig in die Ebbegebiete einfließendes, wenig ver 
unreinigtes Meerwasser voraus. Für unsere Salzlager konnte 
diese Forderung erfüllt werden, wenn der Gipfel eines dem 
ftationäretr Zustand entgegengehenden Flutberges dem euro 
päischen Kontinent noch so fern war, daß nur die ruhig aus 
laufenden letzten Wellen über das Land hinstreichen konnten. 
Konnte hierbei eine Barre, welche vor einer großen Mulde lag, 
gerade noch überflutet werden, so floß das bis dahin von den 
letzten Unreinigkeiten geklärte Wasser ruhig in die Mulde hinein ; 
bei der Ebbe verhinderte die Barre den Rückstrom. Nach der 
alten Theorie konnte eine solche Überflutung nur ab und zu bei 
hoher Springflut stattfinden; in der Zwischenzeit war das Wasser 
der Sonnenbestrahlung ausgesetzt, die es zum Verdunster? 
und dadurch den Salzgehalt zur Ausscheidung brachte. Solche 
Überflutungen sollen sich bei gleichzeitiger tropischer Sonnenbe 
strahlung während unendlich langer Zeiträume häufig wiederholt 
haben und auf diese weise sollen die Salzablagerungen von \ ooo 
und mehr Meter Mächtigkeit allmählich entstanden sein. Nach 
unserer Auffassung vollzog sich die Bildung anders. Es gibt ein 
physikalisches Gesetz, nach welchem ungesättigte Salzlösungen 
ebenso wie durch Verdampfen auch durch Gefrieren zur Salzaus 
scheidung gebracht werden können; wenn wir dieses Verfahren 
auch für unseren Zweck anwenden wollen, können wir aus 
jeder der täglich angespülten wassermengen den Salzgehalt 
bis zur nächsten Lieferung schon ausgeschieden haben. Die 
Wahrscheinlichkeit, daß es sich so verhalten haben wird, leuchtet 
ein, wenn wir den Aufbau eines sehr bekannten Salzlägers be 
trachten. 
Doigt E i S t i n et f t n 6 a « ft o f f 
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