182 Salzausscheidung. — Verdunstung oder Gefrierverfahren?
nähme des Eises und der Kälte der Eiszeit als eine voll
kommen folgerichtig begründete Kette rein mechanischer Vor
gänge darstellen läßt; außerdem halten wir uns zu der Annahme
berechtigt, daß diese Darstellung um so weniger an innerer
Unwahrscheinlichkeit leidet, als bekannt ist, daß die Aus
scheidung des Salzes durch Kälte einen etwa 8 mal geringeren
Wärmeumsatz erfordert, als durch Verdampfen; da aber Eis und
Kälte während der Eiszeit in genügendem Ausmaß zur Ver
fügung standen, so wird sich die Natur, welche ihre Zwecke
ja stets mit den einfachsten Mitteln zu erreichen weiß, wohl auch
dieser billigeren Mittel bedient haben.
Mit diesen Ausführungen mögen unsere geologischen Betrach
tungen, welche bei ihrer Kürze der Hauptsache nach weniger
beweisen als zum Nachdenken anregen sollen, abgeschlossen sein.
4. Paläontologische und anthropologische Betrachtungen.
Im vorigen Abschnitt haben wir die Veränderungen kennen
gelernt, welche in den oberen Schichten der Erde als Folgeerschei
nungen des mechanisch abgeleiteten und begründeten Verlaufs
einer Mondauflösung eingetreten sind. Die Geologie vermittelt uns
die Kenntnis des Aufbaues der Erdschichten, soweit es mit den
bis jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln möglich ist, die auf
einander folgenden Lagen zu durchdringen. Auf Grund der For
schungen wissen wir, daß Wiederholungen der Schichtenfolge
vorhanden sind, woraus der Schluß gezogen werden darf, daß
mehrmals eine gleichgeartete Ursache auch einen gleichartigen
Schichtenaufbau hervorgerufen hat. Die Geologie hat ferner be
stimmte Schichtenmerkmale festgestellt, an denen zu sehen ist, daß
Vorgänge, wie sie sich in der letzten Eiszeit ereignet haben, auch
schon früher vorgekommen sein müssen, und da die Spuren von
vier solchen Katastrophen erkennbar sind, so halten wir uns für
berechtigt, zu behaupten, daß bereits vier Monde als Vorgänger
des unsrigen die Erde umkreist haben, welche eine ähnliche Rolle, wie
in den vorgehenden Abschnitten geschildert, gespielt haben müssen.
Die Hauptmerkmale für die großen geologischen Zeitabschnitte
der Erde sind außer bestimmten Gesteinsarten die Überreste von
Tieren und pflanzen, deren Spuren natürlich um so unsicherer