Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Biblische Überlieferungen der Sintflut. 
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späteren Bearbeiter mit ihrer Wiedergabe verfolgten, oder nach 
dem Grade der Glaubwürdigkeit, die sie ihren Ouellen beimaßen, 
abgeändert worden sein. Ein Babylonier, der die Errettung seines 
Volkes aus dem allgemeinen Untergang schildern wollte, mußte 
die Befolgung eines göttlichen Winkes zur Erbauung eines wohn- 
schiffes für ausführbar halten, weil er das Meer in seiner Unend 
lichkeit und mit seiner Gewalt nicht kannte, während Strand 
bewohner wahrscheinlich lieber das Innere des Landes und Gebirge 
aufsuchten, statt sich dem Wasser auf Schiffen anzuvertrauen. 
Menschen, die die Katastrophe unter den Tropen, z. B. im abes- 
sinischen Hochland, erlebten, haben mehr von den zur Erde ge 
langenden MondauflösungstrümmerU gesehen, als die, welche 
auf Gebirgen der mittleren Breiten nur die Ausläufer der dor 
tigen ssaroxismen in anderen formen kennen lernen konnten; 
kurz, es gibt viele Möglichkeiten, um scheinbare Widersprüche in 
den verschiedenen Darstellungen ohne jedes Opfer des Intellekts 
aufklären zu können, wer kann wissen, welche Ergebnisse dem 
gleiße und Forscherglück eines Delitzsch noch bevorstehen, wenn 
nach Wiederkehr ruhiger politischer Zustände die mesopotamischen 
Länder gründlicher als bisher an den Fundstätten uralter Über 
lieferungen erforscht werden können. Bis dahin müssen wir uns 
freilich auf das beschränken, was uns außer einigen babylonischen 
Bruchstücken die Bibel bietet; was wir aber hier finden, wird durch 
die glazialkosmogonische Betrachtung und Deutung allein schon 
zu einer Ouelle großer Belehrung. 
Ls heißt Moses I, 7 /^ 0 — \ 2 : „Und da die sieben Tage 
vergangen waren, kam das Gewässer der Sündflut auf Erden. 
Das ist der Tag, da aufbrachen alle Brunnen der großen Tiefe, 
und taten sich auf die Fenster des Fimmels und kam ein Regen 
auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte." 
Moses l, 7 /\ 7 —2$: „Da kam die Sündflut vierzig Tage auf Er 
den, und die Wasser wuchsen, und also nahm das Gewässer überhand 
und wuchs so sehr aufErden, daß alle hohen Berge unter dem ganzen 
Fimmel bedeckt wurden. Fünfzehn Ellen ging das Wasser über die 
Berge, die bedeckt wurden. Da ging allesFleisch unter, das aufErden 
kriecht, an Vögeln, an Tieren, und an allem, das sich reget aufErden, 
und alle Menschen. Alles was einen lebendigen Odem hatte auf dem 
Trocknen, das starb. Und das Gewässer stand aufErden (50 Tage."
	        
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