Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

fjumboIM und Falb: Zndianer-Ilberlieferungen. 
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am Rio Lrevato und fast bei allen Stämmen am oberen Oriuoco 
finden. Ein paar Meilen von Enkaramada steht mitten in den 
Savannen ein Fels, der sog. „Tepumereme," der bemalte Fels. 
Man sieht darauf Tierbilder und symbolische Zeichen, denen 
ähnlich, wie wir sie auf der Rückfahrt vom Orinoco, nicht weit 
unterhalb Enkaramada, bei der Stadt Layrara gesehen. Zwischen 
dem Lassiquiare und dem Orinoco, zwischen Enkaramada, Eapu- 
chino und Laycara sind diese hieroglyphischen Figuren häufig 
sehr hoch in die Felswände eingehauen, wohin man nur mittels 
sehr hoher Gerüste gelangen konnte. Fragt man nun die Ein 
geborenen, wie es möglich gewesen sei, die Bilder einzuhauen, 
so erwidern sie lächelnd, als sprächen sie eine Tatsache aus, mit 
der nur ein weißer nicht bekannt sein kann: Zur Zeit des großen 
Wassers seien ihre Väter so hoch oben im Kanu gefahren." Falb 
sagt: „Diese alten Sagen des Menschengeschlechts, die wir gleich 
Trümmern eines großen Schiffbruches über den Erdball zerstreut 
finden, sind für die Geschichtsphilosophie von hoher Bedeutung," 
und Hörbiger fügt hinzu, daß es für die Erforschung der Uranfänge 
der Menschengeschichte ersprießlicher sein dürfte, die noch im 
Naturzustände lebenden „Altesten" ehrfurchtsvoll zu hören, ehe 
sie von der Vernichtung oder von der „Kultur" ereilt werden, 
als Liszeithöhlen zu erforschen. 
Ls muß hier zunächst auf einen Unterschied aufmerksam ge- 
inacht werden, der zwischen der biblischen und der indianischen 
Überlieferung besteht. )n der ersteren haben wir es mit der eigent- 
lichen Sintflut zu tun, welche ihren Höhepunkt mit dem nach der 
Mondauflösung einsetzenden Ablaufen der Gürtelhochflut er 
reichte, also zeitlich keine große Ausdehnung gehabt haben kann; 
in der letzteren dagegen sehen wir die durch Vor- und Nachläufe 
der stationären Flut*) veränderten Lebensgewohnheiten eines 
immer höher hinaufgetriebenen Volkes vor uns, welches sich in 
den Zehntausenden von Jahren, die es in größerer Höhe zubringen 
mußte, gewissermaßen seßhaft gemacht hatte, was aus ihrer 
*) während der stationären Hochflut lag der amerikanische Kontinent im 
Lbbegebiet, denn ein Blick auf den Globus zeigt, daß, wenn der stationäre 
Zenitflutberg über Afrika stand, der Nadirflutberg sich auf dem Stillen Ozean 
befunden haben muß; zwischen beiden aber lag der amerikanische Kontinent 
trocken und kam erst unter Wasser, als der Flutberg wieder ins wandern geriet.
	        
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