Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Laib: Die Ursprache. 
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wozu auch die hochgebirgigen Teile des heutigen Kolumbien, 
Venezuela, Ecuador, Peru und Bolivien gehören, über Panama 
und Südmexiko dürfte die Gürtelhochflut in breiter Strömung 
von West nach Ost weggerollt fein. In dem Maße, in dem 
das Wasser dieser voreilenden Gürtelhochslut höher und höher 
stieg, mußten die Plätze für die Bodenbearbeitung in diesen 
tropischen Eiszeitasylen aus den Niederungen auf die heutigen 
Höhen hinausgeschoben werden, wo man nur noch in Form 
von Terrassenbauten dem Boden das Nötigste abringen konnte. 
Aber auch diese mußten, wenigstens in ihren untersten Teilen, 
allmählich unter Wasser geraten. Bei der Mondauslösung wurden 
sie jedenfalls durch den Lehm- und Lößfall ganz verschlammt, 
bei Ablauf der Flut aber und durch die seit jenen Zeiten gefallenen 
Niederschläge allmählich wieder bloßgelegt, in welchem Zustande 
wir sie heute finden. Aus diesen Hochasylen hatten sich demnach 
Reste der Menschenstämme eingesunden und für längere Zeiten 
angesiedelt; hier überdauerten sie die Zeiten der Flut. Aus 
Falbs Sprachstudien erhalten wir weitere interessante Ausschlüsse. 
„So erfahren wir durch die mexikanische Sprache, was der Name 
der peruanischen heiligen Insel ,LoaM bedeutet. Denn coatl-ca 
und coatl-alia heißen gemeinsam am Tische zusammen 
sitzen und coatl-aca heißt Vereinigung der Nationen, also 
genau das, was auch der Name der ganzen Gegend am Titicaca 
see: Tahuantinsuyu besagt. Es sollte damit der gemeinsame 
Ausgangspunkt der Stämme, welche sich, wie die letzten Namen 
andeuteten, aus der Hochebene von Peru zusammengefunden 
hatten, dem Andenken der Nachkommen überliefert werden." 
Falb hatte dann die Sprache der Aymaraindianer einigermaßen 
kennengelernt und dabei machte er die Entdeckung . . daß 
dieses Idiom, welches als die älteste Rordillerensprache angesehen 
wird, sowie das nahe verwandte Retschua, das die verbreitetste 
Sprache der Indianer von Peru und des alten Inkareiches bildet, 
mit den ältesten Rultursprachen der alten Welt, sowohl den 
semitischen, als auch den arischen ursprungsverwandt ist. Ja, es 
hat sich nach eingehenderen lautphysiologischen Studien ergeben, 
daß die wurzelsormen, wie sie hier seit den ältesten Zeiten un 
verändert erhalten worden sind, die ursprünglichen, und jene der 
alten Welt die daraus abgeleiteten darstelle." Nach Anführung
	        
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