Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

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Die Sonnenflecke. 
Erscheinung zu tun haben, die einer äußeren Ursache ihr Dasein 
verdankt. Diese kann sich aber nicht darauf beschränkt haben, nur 
ein Loch in die Sonnenhülle zu schlagen, sondern muß Kräfte 
in die ^)hotosphäre hineingetragen haben, die diese veranlassen, 
den Fremdkörper wieder auszustoßen; diese Rückwirkungen aber 
rufen die mit ben Flecken irrt engsten Zusammenhang stehenden 
Kräfteäußerungen hervor. Zu ihnen gehöret: die Nordlichter, 
die magnetischen Störungen, der Fall kosmischen Staubes 
und andere bemerkenswerte Vorgänge in der irdischen Atmo 
sphäre, auf die wir noch zu sprechen kommen. Wären die 
Sonnenflecke wirklich nur optische Täuschungen, wie es, wie 
schon bemerkt, von einigen Wissenschaftern hingestellt wird, 
dann müßte es undenkbar erscheinen, daß sie fühl- und 
meßbare Wirkungen ausstrahlen. Es ist festgestellt, daß sich, 
wenn ein Fleck durch den gerade der Erde zugekehrten Längen 
grad hindurchgegangen ist, ungefähr ^5 Stunden später irgend 
eine der genannten Erscheinungen auf der Erde bemerkbar 
macht; kann aber dieser Zusammenhang nicht bestritten werden, 
dann müssen die Flecke reelle Gebilde sein, und es ist nur unsere 
Aufgabe, zu untersuchen, wie sie entstehen und welche Kräfte 
in ihnen vorhanden sein können, die diese Wirkungen Hervorrufen, 
hierzu müssen wir zunächst ein Bild der typischen Sonnenflecke 
an der Hand der besten bis jetzt erlangten Abbildungen zu ge 
winnen suchen, wenngleich selbst ein sehr gutes Bild für den, 
der eine, zumal oft in fortwährendem Wechsel begriffene Er 
scheinung, noch nie in Wirklichkeit gesehen hat, nur ein dürftiger 
Notbehelf ist. Es wäre zu wünschen, daß das Interesse an dem 
Problem nach unseren Darstellungen so rege würde, daß 
jeder die Gelegenheit benutzte, das Gesagte durch eigene Be 
obachtung nachzuprüfen, wenn dabei andere Formen von 
Flecken auftreten als sie hier abgebildet sind, so ist doch wahr 
scheinlich, daß das wesentliche so hervortritt, daß unsere Erklärung 
Bestätigung findet. In den drei oberen Figuren der Tafel XV 
sind verschiedene photographisch aufgenommene Sonnenflecke dar 
gestellt; in den sieben Teilen der linksstehenden Figur ist ein am 
Rande auftauchender Fleck gezeigt, der infolge der Umdrehung 
der Sonne weiter in die Scheibe einrückt und sich fortwährend 
verändert, so daß man unwillkürlich zu dem vergleich mit auf
	        
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