Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

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Trichterschlund und Richtung des Roronastrahies. 
muß ein Fleck, der etwa Vioo des Sonnendurchmessers mißt, 
also noch lange nicht zu den großen gehört, einen etwa \2 ooo km 
starken Dampfstrahl ausstoßen! wie viel davon an den glühenden 
Wandungen der Röhre zersetzt wird, wissen wir nicht; daß eine 
Zersetzung erfolgt, ist sicher. Andernfalls gäbe es keine Flecken 
protuberanzen, die nur glühender Wasserstoff sind, und auch 
keinen kosmischen Staub, der aus dem Metallgasglutgemisch der 
s)hotosphäre durch Verbindung mit dem freigewordenen Sauer 
stoff unter gleichzeitiger Zerblasung der Dx^dations- und Schlacken 
produkte entstand, indem die Wandung des Trichters soviel Wärme 
verlor, wie zur Zersetzung des Dampfes nötig war. Zn das 
Innere des entsprechend starken, überhitzten Roronadampfstrahls 
kann die Wärme nicht eindringen. Hier herrscht nicht einmal die 
Temperatur des hochgradig überhitzten Dampfes; infolge der 
raschen und hohen Ausdehnung kühlt sich vielmehr das Innere der 
maßen ab, daß der Dampf, knapp der j)hotosphäre entronnen, 
außerhalb der Thromosphäre in einiger Entfernung von der Sonne 
zu Eisstaub wird. In der Figur I auf Tafel XII ist der verlauf 
einer Flecken- und Koronastrahlbildung dargestellt. 
Durch zahlreiche Beobachtungen ist festgestellt, daß zwischen 
dem Zeitpunkt des Meridiandurchganges eines Flecks auf der 
Sonne und dem Eintreffen seines Roronastrahles auf der Erde 
ungefähr J5 Stunden liegen, wenn die Trichterachse sonnenradial 
zur Erde steht. Diese Richtung kann sich aber ändern, wenn im 
Inneren der s)hotosphäre Strömungen den Dampfherd verschie 
ben oder die schneller als die inneren umlaufenden äußeren 
Schichten der j)hotosphäre den Trichterschlund im Sinne der 
Sonnenumdrehung mit herumreiße. In der Figur II der Tafel 
XII sind diese z Fälle dargestellt. Es leuchtet ohne weiteres ein, 
daß der Roronastrahl Nr. \ die Erde schon vor den: Meridian 
durchgang des Flecks, der aus dem Trichter Nr. 2 kommende sie 
erst nach diesem Zeitpunkt anblasen kann; ihre Wirkungen wer 
den also auch früher oder später als in Stunden fühlbar 
werden. > 
Es ist bekannt, daß statische Elektrizität dadurch entstehen kann, 
daß wasserdampf durch isolierte Düsen ausgeblasen wird. Auf der 
Sonne wirkt der durch Zersetzung entstandene freie Wasserstoff 
als Isolator zwischen dem eigentlichen Dampfstrahl und dem
	        
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