Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Die 35 jährige Brückn er'sehe Rlimaperiode. 
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(s. Figur II b der Tafel XII); es wird also durch die Erdschwere 
zusammengerafft. Bei seiner Ankunft wird es die Teile der Erd 
oberfläche bevorzugen, welche jeweils die Sonne im Zenith haben/ 
und das sind in der Regel alle unter den Wendekreisen liegenden 
Breitengrade. Diese werden also ständig eine Bestäubung mit 
Feineis erfahren. Die Erde wird von unserem Monde umkreist, 
dessen Bewegungsebene aber nicht mit der der anderen Planeten, 
die ja in der Ekliptikebene umlaufen, zusammenfällt; denn 
während diese mit dem Äquator einen Winkel von 23 V 2 Grad ein 
schließt, liegt die Mondbahn in einer 28 V 2 Grad zum Äquator 
geneigten Ebene. Der Mond kann also die um 5 Grad häher- 
liegenden Breiten erreichen, was im oberen Teile der Figur V 
der Tafel XIII zum Ausdruck gebracht ist. Begegnet der Mond 
bei diesem Ausschlag dem zur Erde gerichteten dichteren Strahl 
der feinen Eisstäubchen, so wird er ihn vermöge seiner An 
ziehungskraft ablenken und ihm eine andere Zone der Erdober 
fläche zum Niedergang anweisen, die weiter nordwärts oder 
südwärts vom Äquator liegt als unter normalen Verhältnissen. 
Diese Abweichungen der Mondbahn von der Ekliptik erreichen 
alle ^8,6 Jahre ihren Höhepunkt mit 28 X U Grad über oder unter 
dem Äquator; dazwischen liegt ein Tiefpunkt, in dem sich der 
Mond nur 23 V 2 —5 — ^8V 2 Grad über dem Äquator befindet; 
Die vom Mondzenith beherrschten niedrigen Breiten treten also 
gleichsam alle \8,6 D>ahre um 5 Grad über die Sonnenwendekreise 
hinaus und zurück, und nur zu diesen Zeiten werden demnach ganz 
hohe oder niedrige Breiten eine auffallend starke Anblasung mit 
Feineis zu erwarten haben. Aus einem früheren Teile dieses 
Kapitels ist bekannt, daß die )upiterperiode den Roheiszufluß zur 
Sonne regelt, was zur Folge hat, daß in Zeiten eines solchen 
Maximums die Erde auch einen reichen Einfang an Großeiskörpern 
machen und hierdurch eine Anreicherung mit kosmischem Wasser- 
erfahren muß. Also dreimalige )upiterperiode mit Grobeisein 
schuß — 5 X U,86 = 35,58 Jahre und zweimalige Mondperiode 
mit Feineisanblasung — 2 X J(8,6 — 37,2 Jahre ergibt die mitt 
lere Dauer der Brücknerschen Periode. Tragen wir die Kurve 
der Iupiterperiode, wie im unteren Teil der Figur V der Tafel 
XIII geschehen ist, auf und stellen wir auch die Schwankungen 
der Monddeklinationen zeichnerisch dar (s. den mittleren Teil 
Voigt, Eis ein W eltenbauflosf 
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