Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

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Feineis als Übermittlet elektrischer Ladungen. 
Erwärmung seinen Magnetismus verliert, so kann das in der 
Sonne vorhandene flüssige oder gar das in gasförmigem Zu 
stand in der Photosphäre befindliche Eisen erst recht keinen Magne 
tismus besitzen. Deshalb entsendet die Sonne keine magnetischen 
Kraftlinien, die den Magnetismus der Erde beeinflussen können, 
wir wissen aber, daß der aus den Fleckenschlünden herausge 
schleuderte wasserdampf durch die Reibung an den Wandungen 
der Schlünde in der Photosphäre elektrisch geladen wird, daß 
diese Ladung an den zu Eis gewordenen Dampfteilen alsdann 
haften bleibt und im günstigen Falle bis zur Erde herangeblasen 
wird. Da die Erde im Gegensatz zur Sonne kraft ihres großen Ge 
haltes an massivem und kaltem Eisen remanenten Magnetismus 
besitzt, ist es klar, daß dieser durch elektrische Einflüsse verstärkt 
werden kann und dadurch auch eine mehr oder weniger starke 
Wirkung auf die in und auf der Erde befindlichen Magnete 
ausüben wird. Es entstehen also die magnetischen Gewitter nicht 
durch Übertragung magnetischer Kräfte von der Sonne zur Erde, 
sondern der der Sonne entströmende, elektrisch geladene Lisstaub 
bringt, wenn er die Erde erreicht, in den irdischen Eisenmassen 
durch elektrische Induktion bestimmte Veränderungen des rema 
nenten Magnetismus hervor. Diese können so stark werden, 
daß die von den magnetischen Polen der Erde austretenden 
Kraftlinien über die Erdoberfläche hin ausstrahlen und die Un 
ruhe der ohnehin schon beeinflußten Magnete noch erhöhen, 
wir sehen also, daß durch Anblasung mit elektrisch geladenen 
Koronaeisstaubstrahlen Veränderungen der erdmagnetischen Kraft 
felder entstehen. Die damit gleichzeitig auftretenden Polarlichter 
haben mit den magnetischen Polen der Erde nichts zu tun, sie 
sind in erster Linie die Folgen der kräftiger Eisstaubanblasung. Die 
Stärke der Anblasung wechselt je nach den Vorgängen im Trichter 
schlunde; durch diesen Wechsel wird das wallen und Flackern des 
im reflektierten Sonnenlicht leuchtenden Eisstaubes hervor 
gerufen, dessen Leuchtwirkungen noch durch in höchste pöhen 
emporgerissenen, im Geißlerlicht leuchtenden Wasserstoff erhöht 
werden. 
Erschöpfende Darstellung der Vorgänge würde nötig machen, 
das bisher noch nicht behandelte Kapitel XXII auf Seite ^98 
bis 240 des pörbigerschen Hauptwerkes eingehend zu besprechen.
	        
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